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Obdachlose in Bronze in den Straßen von Kopenhagen

Archivmeldung vom 23.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bronzeskulptur des dänischen Bildhauers Jens Galschiøt Bild: projekt UDENFOR
Bronzeskulptur des dänischen Bildhauers Jens Galschiøt Bild: projekt UDENFOR

Armut und Obdachlosigkeit werden in den Großstädten häufig vergessen. Mit der Erklärung des Jahres 2010 zum Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung wird nun die Problematik in europäischen Großstädten zum Thema gemacht.

Eine der Initiativen in Dänemark ist die Wanderausstellung "Ending Homelessness!" ("Obdachlosigkeit beenden!") mit Eröffnung am 22. April in Kopenhagen. Danach werden die dreizehn Bronzeskulpturen im Verlauf des Monats Mai in verschiedenen dänischen Städten und Großstädten gezeigt.

Obdachlose dürfen nicht in Vergessenheit geraten

Die Bronzeskulpturen des dänischen Bildhauers Jens Galschiøt werden auf belebten Strassen und Plätzen ausgestellt, um zu verdeutlichen, dass Obdachlose tatsächlich auf der Straße leben. Jede Skulptur erzählt ihre eigene Geschichte, und allesamt stellen wirkliche Obdachlose dar. Begleitet wird die Ausstellung von früheren Obdachlosen als auch solchen, die sich aktuell in dieser Situation befinden, und man hofft, dass Passanten stehen bleiben und sich an der Debatte beteiligen.

Die Ausstellung wurde im Rahmen des nichtstaatlichen dänischen Projekts "Outside" organisiert, in dem Straßensozialarbeit für dänische Obdachlose mit Unterricht und Forschung im Bereich Obdachlosigkeit und Ausgrenzung kombiniert werden.

Die Obdachlosen als Stadtführer Kopenhagens

Eine weitere dänische Initiative im Zusammenhang mit dem Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung sind die sogenannten "Poverty Walks", in der Obdachlose als Stadtführer fungieren. Bei diesen "Wanderungen durch die Armut" zeigen sie Erfahrungen aus ihrem Leben auf der Strasse und solche Ecken von Kopenhagen, die sonst gerne übersehen werden.

Gesamtziel der Initiativen ist, über die Lebensbedingungen Obdachloser in Dänemark und in ganz Europa zu informieren - mit Hilfe der persönlichen Geschichte von dreizehn Obdachlosen und der gleichzeitigen Einladung an Politiker, Bürger, nichtstaatliche Organisationen und Fachleute, sich an Vorschlägen zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit zu beteiligen.

FAKTEN:

2010 ist das Europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung.

Das dänische Sozialministerium hat für den Zeitraum 2009 - 2013 insgesamt 500 Millionen DKK für den Kampf gegen die Obdachlosigkeit bereitgestellt.

Die Strategie für die Obdachlosen - und die Gründe für die Bewilligung dieser Gelder - basieren auf den folgenden vier Zielen:

  • Niemand soll auf der Straße leben müssen.
  • Es sollte nicht die Regel sein, dass betroffene Jugendliche in Heimen leben; andere über das Dienst- und Sozialwohnungsrecht gefundene Lösungen müssen verfügbar sein.
  • Für diejenigen, die mit der nötigen Unterstützung bereit sind, in eine reguläre Wohnung zu ziehen, sollte der Aufenthalt in einem Heim oder Obdachlosenasyl drei bis vier Monate nicht überschreiten.
  • Entlassungen aus Gefängnissen oder Krankenhäusern bzw. von Behandlungsmaßnahmen sollten nur dann erfolgen, wenn eine Unterkunft zur Verfügung steht.

Quelle: Wonderful Copenhagen

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