Neue Spuren im Fall Natascha Kampusch führen ins Sado-Maso-Milieu
Archivmeldung vom 04.10.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlAuch sechs Wochen nach der Flucht von Natascha Kampusch aus dem Haus ihres Entführers in Strasshof bei Wien halten die Ermittler den Fall noch nicht für abgeschlossen.
Wie das
Hamburger Magazin stern in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe
berichtet, hat die Polizei bei einer Durchsuchung im Haus von Ernst
Holzapfel, dem Geschäftspartner des Entführers Wolfgang Priklopil,
mehrere Computer und Zubehör beschlagnahmt, darunter auch einen
Laptop, der offensichtlich dem Entführer gehörte. Noch seien viele
Dateien auf der Festplatte verschlüsselt, aber sicher sei: Zuletzt
wurden größere Datenmengen gelöscht - ein Volumen, das auf Foto- oder
Filmmaterial hindeutet. Im Moment wird versucht, diese zu
rekonstruieren, denn vermutlich hat Priklopil sein Opfer bei
grausamen Spielchen gefilmt und fotografiert, um damit Geld zu
machen.
Es gibt Hinweise, wonach Priklopil in der Wiener Sado-Maso-Szene
unterwegs gewesen sein soll. Und er soll Natascha Kampusch gezwungen
haben, dabei mitzumachen. Nach stern-Informationen soll dies alles
außerhalb von Priklopils Haus geschehen sein. Sie sei immer wieder
mit Handschellen gefesselt, geschlagen und gedemütigt worden. Auch
andere Personen sollen daran beteiligt gewesen sein.
Weiterhin untersucht die Polizei auch noch das Beziehungsgeflecht zwischen Wolfgang Priklopil, seinem Geschäftspartner Ernst Holzapfel und Natascha Kampuschs Mutter, Brigitta Sirny, sowie deren damaligem Partner, einem Transportunternehmer.
Quelle: Pressemitteilung stern