Geld im Gefrierfach: Großrazzia bei Anbietern von Uber und Bolt
Bei dutzenden Personen, die über Uber und Bolt Personenbeförderungen anbieten, hat es am Donnerstag eine Großrazzia gegeben. Nach monatelangen verdeckten Ermittlungen wurden seit dem Morgen insgesamt 49 Objekte durchsucht, hauptsächlich im Rhein-Main-Gebiet mit Schwerpunkt im Stadtgebiet Frankfurt am Main, aber auch in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Berlin.
Es gehe dabei um den Verdacht "der besonders schweren illegalen
Beschäftigung, der besonders schweren Steuerhinterziehung und der
bandenmäßigen Urkundenfälschung", wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt
am Main mitteilte. An der Maßnahme seien insgesamt mehr als 150
Einsatzkräfte sowie zwei Spürhunde für elektronische Geräte beteiligt,
um Beweismittel sicherzustellen und Vermögenswerte zu beschlagnahmen.
Die
laufenden Ermittlungen richteten sich aber ausdrücklich nicht gegen die
Unternehmen Uber Germany GmbH und Bolt Services DE GmbH selbst, betonte
die Staatsanwaltschaft. Die insgesamt 30 Beschuldigten sollen seit 2022
und bis heute über die Plattformen vermittelte
Personenbeförderungsfahrten nahezu ausschließlich mit Arbeitnehmern
durchgeführt haben, die nicht zur Sozialversicherung gemeldet sind.
In
einer Vielzahl von Fällen wird den Beschuldigten zudem zur Last gelegt,
Fahrer beschäftigt zu haben, die nicht im Besitz eines hierzu
benötigten Personenbeförderungsscheines sind; vielmehr sollen die Fahrer
vielfach mit Fälschungen ausgestattet worden sein. Schließlich wird den
Beschuldigten auch noch vorgeworfen, die auf die
Personenbeförderungsfahrten hin angefallene Umsatzsteuer nicht abgeführt
zu haben.
Die der Tätergruppierung zur Last gelegte
Gesamtschadenssumme liegt nach Angaben der Ermittler bei etwa zwei
Millionen Euro. Deswegen wurde auch ein sogenannter "Vermögensarrest"
über etwa 1,8 Millionen Euro vollstreckt. Deshalb wurden über 100
Kraftfahrzeuge der beschuldigten Haupttäter gepfändet, die von diesen
bislang für die inkriminierten Personenbeförderungsfahrten eingesetzt
wurden.
Im Zuge der Durchsuchungen konnte auch Bargeld im
sechsstelligen Bereich gepfändet werden. Alleine 238.000 Euro wurden in
der Wohnung des Hauptbeschuldigten gefunden - deponiert war es in einem
Gefrierfach, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur