Dealer des Bochumer Miri-Clans legen verdeckten Ermittler mit falschem Kokain rein
Archivmeldung vom 29.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttIm Bochumer Drogen-Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder des kurdisch-arabischen Miri-Clans, der am Montag beginnt, wird viel von der Aussage eines verdeckten Ermittlers aus dem Landeskriminalamt (LKA) abhängen. Wie ein Sprecher des Bochumer Landgerichts dem "Kölner Stadt-Anzeiger" bestätigte, hatte die Polizei einen als Drogenhändler getarnten LKA-Beamten in die Nähe der Angeklagten gebracht.
Der Kripo-Mann mit dem Decknamen "Khaled" orderte laut Anklage im Herbst 2018 bei den Clan-Mitgliedern 200 Gramm Kokain. Vertrauensselig sollen die Dealer auf das Geschäft eingegangen sein. Bald aber drohten Lieferprobleme den Deal platzen zu lassen. Erfolglos versuchten die Rauschgifthändler den Stoff laut Anklage zu beschaffen. Letztlich übergab die Clan-Bande am 28. September 2018 dem Käufer ein Päckchen auf dem Parkplatz eines Fast-Food-Restaurants an der Dorsterner Straße und kassierte 7.400 Euro. Wie sich herausstellte enthielt der Beutel aber kein Kokain, sondern Creatin, ein Muskelaufbaupräparat. Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" hatten die Dealer den Käufer mit falschem Stoff hereingelegt. Knapp einen Monat später verhaftete die Bochumer Polizei die fünfköpfige Drogenbande der Miri-Großfamilie. Der Creatin-Schwindel ist laut dem Bochumer Gerichtssprecher dennoch strafbar, weil er als Drogendelikt gilt.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)