Evangelische Bischöfin Junkermann begrüßt Bau der Moschee in Erfurt
Archivmeldung vom 19.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, hat den geplanten Bau einer Moschee in Erfurt ausdrücklich begrüßt. "Ich begrüße den Bau einer Moschee", sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung". "Es ist gut, wenn religiöse Praxis aus dem eher Verborgenen in Kellern oder Wohnungen oder Hinterhöfen in einem öffentlichen Raum stattfindet."
Junkermann fügte hinzu: "Unsere Verfassung ist eindeutig: Religionsgemeinschaften haben das Recht auf die freie Ausübung ihrer Religion. Dieses Recht gilt selbstverständlich auch, wenn sich Religion in Architektur ausdrückt." Wer das infrage stelle, müsse sich fragen lassen, ob er auf dem Boden des Grundgesetzes stehe. Der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) erklärte der "Mitteldeutschen Zeitung": "In Frankfurt am Main wäre das Projekt kein Thema. Aber für unsere Leute ist das völlig neu. Denn es wäre der erste Moschee-Neubau in Erfurt wie überhaupt in Thüringen. Und es wäre die erste Moschee, die als solche erkennbar ist." Denn es sei unter anderem ein Minarett vorgesehen. Deshalb müsse man "Überzeugungsarbeit leisten". Allerdings sähen die Pläne den Bau einer sehr kleinen Moschee vor, betonte Bausewein. "Wir bauen hier nicht die Blaue Moschee nach." Die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde mit nach eigenen Angaben 70 Gläubigen in Erfurt will am Stadtrand eine Moschee errichten. Sie hat darum eine Bauvoranfrage gestellt.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)