Baustoffpreise und hohe Nachfrage treiben Angebotspreise für Fertighäuser bundesweit um 15 Prozent nach oben
Archivmeldung vom 12.07.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićImmoScout24 hat die Effekte der gestiegenen Preise von Baustoffen wie Holz auf die Angebotspreise von neuen Fertighäusern analysiert. Die Quadratmeterpreise lagen Ende Mai 2021 bundesweit mit durchschnittlich 3.020 Euro rund 15 Prozent über dem Vergleichswert von Mai 2020 (2.620 Euro pro Quadratmeter).
Die Preise für Baustoffe waren im Mai 2021 teils deutlich teurer als im Vorjahr. Laut Statistischem Bundesamt war Konstruktionsvollholz im Mai 2021 um 83 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Dachlatten stiegen im selben Zeitraum um 46 Prozent und Bauholz um 38 Prozent. Auch der Stahlpreis ist deutlich angestiegen: Betonstahl, der zum Beispiel zur Verstärkung von Bodenplatten verwendet wird, war 44 Prozent teurer als im Vorjahr. Besonders von den steigenden Holzpreisen betroffen ist das Fertighaussegment, die Auswirkungen zeigen sich inzwischen auch bei den Neubau-Preisen. Allein in den drei Monaten von Ende März bis Ende Mai 2021 stiegen die Angebotspreise von Fertighäusern in Deutschland um 14 Prozent.
Neben den Baustoffpreisen ist die anhaltend hohe Immobiliennachfrage ein Treiber der Preise. Bereits seit November 2020 übertrifft die Nachfrage das Angebot an Inseraten von Fertighäusern deutlich. Im Umland der Top-7-Metropolen beläuft sich die Preissteigerung auf 27 Prozent im Jahresvergleich. Fertighäuser werden hier im Durchschnitt für 4.168 Euro pro Quadratmeter angeboten. Am stärksten sind die Angebotspreise für Fertighäuser in Brandenburg gestiegen. Hier ging es um 48 Prozent auf 3.361 Euro pro Quadratmeter hinauf. Auch in Sachsen haben die Preise für Fertighäuser um 38 Prozent auf 2.567 Euro pro Quadratmeter angezogen.
Bemerkenswert niedrig fiel die Preissteigerung in Nordrhein-Westfalen mit nur drei Prozent auf 2.690 Euro pro Quadratmeter aus. Auch in Bayern stiegen die Preise lediglich um knapp vier Prozent auf durchschnittlich 3.589 Euro pro Quadratmeter.
ImmoScout24 empfiehlt Kaufinteressierten in Bayern und NRW, die Entscheidung für ein Fertighaus zügig zu treffen, denn angesichts der Rohstoffmärkte sind auch in den beiden bevölkerungsreichsten Bundesländern Preissteigerungen zu erwarten. Einen Baukostenrechner und viele weitere Informationen finden Häuslebauer hier: https://www.immobilienscout24.de/bauen/.
Methodik
Für die Fertighaus-Analyse von ImmoScout24 wurden alle Inserate vom April 2000 bis Mai 2021 berücksichtigt, die von Fertighausunternehmen monatlich neu inseriert wurden. 126.000 neue Objekte wurden für die Vergleichszahlen analysiert. Dopplungen wurden dabei eliminiert. Für die gesamte Analyse wurden Durchschnittswerte der jeweiligen Monate berechnet und um Ausreißer-Werte bereinigt. Die Analyse bildet damit die Angebotssituation im Neuverkauf öffentlich inserierter Fertighäuser ab.
Quelle: ImmoScout24 (ots)