Chef der Deutschen BP: Vorreiterrolle beim Klimaschutz ist gefährlich
Archivmeldung vom 28.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUwe Franke, Chef der Deutschen BP, warnt die deutsche Politik vor klimapolitischen Alleingängen und fordert eine zuverlässige Energiepolitik. "Die Vorreiterrolle ist eine gute Sache. Aber man muss aufpassen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie nicht den Bach runter geht", sagte Franke dem Tagesspiegel.
"Man kann nur so lange Vorreiter sein, bis man das Pferd tot geritten hat", sagte der Chef der Deutschen BP.
Von der Politik erwartet Franke, dass sie "gemeinsam mit der Industrie eine neue Energiestrategie aus einem Guss entwickelt. Das mag zwischen sechs und 18 Monate dauern, aber die Unternehmen brauchen endlich Planungssicherheit. In der Energiepolitik gab es in der letzten Zeit viel Kraut und Rüben."
Zum Energiemix der kommenden Jahrzehnte werde auch weiter Öl gehören. "In diesem Jahrhundert müssen wir uns über die Verfügbarkeit von Öl keine Gedanken machen. Wer das Gegenteil behauptet, schürt Panik und ist auch auf den Erhalt eigener Subventionen bedacht", sagte Franke dem Tagesspiegel. Im kommenden Jahr erwartet er einen Ölpreis, "zwischen 60 und 90 Dollar je Barrel".
Quelle: Der Tagesspiegel