Redner auf G8-Großdemonstration falsch verstanden
Archivmeldung vom 04.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVerschiedene Medien zitieren einen Redner bei der Abschlusskundgebung der internationalen G8-Großdemonstration in Rostock am Samstagabend mit dem Ausspruch "Wir müssen den Krieg in die Demonstration tragen". In den Medienberichten wird dieses Zitat in Zusammenhang mit den Ausschreitungen im Anschluss an die Demonstration gebracht und als Aufruf zu Gewalt gewertet.
Dies ist falsch. Es handelt sich um ein Missverständnis oder einen
Übersetzungsfehler. Der zitierte Redner war Walden Bello von Focus on
the Global South, einem globalisierungskritischen Netzwerk in den
Entwicklungsländern. In seiner auf Englisch gehaltenen Rede sagte er
"Today, we do not marginalize the issue of war [...], but make it
central to our demands. We say, the US an Britain must withdraw from
Iraq immediately." Gemeint war also, dass es nötig ist, das Thema
Krieg in die G8-Proteste einzubeziehen. Gemeint war der Krieg im Irak.
Die Aussage bezog sich nicht auf die Auseinandersetzungen zwischen
Protestteilnehmern und Polizei am Rande der Kundgebung.
Die Kundgebung wurde während der Ausschreitungen in ihrer ursprünglich
geplanten Form abgehalten, um die Situation zu deeskalieren. Die Rede
von Walden Bello stand bereits Tage vor der Kundgebung fest und stand
in keinerlei Zusammenhang mit den Ausschreitungen.
Quelle: Pressemitteilung Attac Deutschland