Zahl der illegalen Einwanderer auf höchstem Stand seit 90er-Jahren
Archivmeldung vom 15.09.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Zahl illegaler Einwanderungen nach Deutschland hat den höchsten Stand seit zwanzig Jahren erreicht. Im laufenden Jahr wurden 34.000 unerlaubte Einreisen festgestellt, wie die Bundespolizei auf Anfrage der "Welt am Sonntag" erklärte.
Damit ist schon jetzt der Zahl aus dem vergangenen Jahr übertroffen. Schätzungen zufolge wird die Bundespolizei am Ende des Jahres einen Anstieg von rund 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. Die Zahl der illegalen Einwanderer erreicht damit den höchsten Stand seit den 90er-Jahren. 1993 wurden insgesamt 54.298 illegale Einwanderer festgestellt.#
EVP-Chef fordert Ausbau der EU-Schutzmaßnahmen gegen Flüchtlinge
Der Vorsitzende der konservativen Mehrheitsfraktion EVP im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), hat einen massiven Ausbau der EU-Schutzmaßnahmen gegen Flüchtlinge gefordert. "Nicht jeder, der an Europas Tür klopft, ist verfolgt oder kommt aus einem Bürgerkriegsgebiet", sagte Weber der "Bild am Sonntag". "Deshalb müssen wir die gemeinsame Außengrenze gegenüber illegalen Zuwanderern verstärken."
Konkret fordert Weber eine drastische Erhöhung der entsprechenden EU-Mittel: "Gerade einmal gut 100 Millionen Euro im Jahr für den Grenzschutz und das gemeinsame Asylbüro sind eine fast lächerlich anmutende Summe angesichts der Problematik. Da stehen die Mitgliedsstaaten in der Pflicht." Weber forderte zudem, Druck auf die afrikanischen Länder auszuüben, "um der Flüchtlingsströme aus Afrika Herr zu werden".Der neue EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos müsse "Rückführungsabkommen zur Bedingung für Entwicklungshilfe oder Handelsabkommen machen".
Zugleich wandte sich Weber gegen den Vorschlag von CSU-Chef Horst Seehofer, Grenzkontrollen innerhalb der EU wieder einzuführen: "Vorübergehende Grenzkontrollen im Schengen-Raum sind nach EU-Recht in besonders kritischen Situationen zulässig. Im Vordergrund muss aber stehen, dass wir die europäischen Außengrenzen sicherer machen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur