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Fastenmonat Ramadan: Bischof Bätzing schreibt Muslimen

Archivmeldung vom 01.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Georg Bätzing (2021)
Georg Bätzing (2021)

Bild: Eigenes Werk /SB

Anlässlich des an diesem Wochenende (2./3. April 2022) beginnenden Fastenmonats Ramadan hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, den Muslimen in Deutschland geschrieben und Segenwünsche übermittelt: "Der barmherzige Gott möge Ihr Fasten annehmen und Ihre Gebete erhören!"

In seinem Gruß geht Bischof Bätzing auf den Krieg in der Ukraine ein: "Millionen von Menschen müssen um ihr Leben fürchten und fliehen. Familien werden auseinandergerissen, Hoffnungen zerstört, Existenzen vernichtet. Gestern Aleppo, heute Mariupol: Wann hört der Wahnsinn des Krieges endlich auf? Wann begreift der Mensch, dass er kein Recht hat, das Blut des Nächsten zu vergießen? Wann wird die Welt von der Plage des Größenwahns befreit? Bei allen Grausamkeiten, die Menschen einander antun, dürfen wir nie vergessen: Es ist Gott, der das letzte Wort hat. Und sein Wort ist ein Wort des Friedens", schreibt Bischof Bätzing.

Gleichzeitig erinnert an die religiösen Traditionen des Christentums und des Islams, die viele Wege kennen, mit der Versuchung der menschlichen Selbsterhöhung umzugehen. Ein gemeinsamer Weg sei das Fasten. Es helfe, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: "auf die Gewissheit, dass wir Gottes Geschöpfe sind und seiner Barmherzigkeit bedürfen". Alle Menschen seien berufen, den Mitmenschen Gutes zu tun, nicht irgendwann, sondern hier und heute: "Auch für Sie, verehrte muslimische Gläubige, ist die Zuwendung zu den Bedürftigen, Kranken und Einsamen ein Ausdruck von Gottgefälligkeit. Dies gilt in besonderer Weise für die Zeit des Fastens", so Bischof Bätzing. Er fügt hinzu: "In diesem von alten und neuen Krisen geprägten Jahr gibt es eine zeitliche Überschneidung jüdischer, christlicher und muslimischer Fastentage. Die verbindenden Wurzeln unserer religiösen Traditionen werden uns dadurch noch einmal in Erinnerung gerufen. Das Fasten gibt den Gläubigen die Möglichkeit, ihre Beziehung zu Gott und den Mitmenschen zu überprüfen. Es lehrt uns, ein Leben in Demut und Dankbarkeit zu führen. Mit einer solchen Haltung können wir unser Herz für die Schwachen und Notleidenden öffnen, einander als Geschwister annehmen und nach wahrem Frieden streben."

Während der Pandemie und in Zeiten des Ukraine-Krieges sehe man, so Bischof Bätzing, in Deutschland zahlreiche Leuchttürme der Solidarität und Hilfsbereitschaft: "Es handelt sich um Beispiele tatkräftiger Nächstenliebe, die Menschen unterschiedlicher Hintergründe miteinander verbinden und die Anlass zur Hoffnung geben. Schärfen wir unseren Blick für das Leid um uns herum - und nutzen wir die Chance zur Umkehr, die Gott den Menschen in der Fastenzeit anbietet. Unser Land und unsere Welt brauchen das geschwisterliche Engagement von Juden, Christen und Muslimen ebenso wie von allen Menschen guten Willens."

Quelle: Deutsche Bischofskonferenz (ots)

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