Mehr als eine Million Haushalte setzen auf erneuerbare Energien
Archivmeldung vom 08.11.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMehr als eine Million Haushalte haben im vergangenen Jahr Ökostrom bezogen. Im Vergleich zu 2006 bedeutet das ein Plus von 46 Prozent. Der neue Kundenrekord ergibt sich aus der Ökostromumfrage von Energie & Management (E&M), die die Fachzeitung am Freitag gemeinsam mit dem Ökostrom-Anbieter Greenpeace Energy in Berlin vorstellte.
E&M betreut diese jährliche Studie seit 2005 und bietet damit nach Einschätzung von Fachleuten die umfassendste und detaillierteste Übersicht über den Ökostrommarkt.
Nach der Umfrage haben im Jahr 2007 mehr als 1,12 Millionen Privathaushalte und fast 62.200 Gewerbebetriebe Ökostrom geordert. Insgesamt betrug der Absatz mindestens 4,2 Milliarden Kilowattstunden. Gut 150 Energieversorger und Ökostrom-Anbieter hatten sich an der Umfrage beteiligt.
"Im Klimajahr 2007 hat die Zahl der Ökostromkunden einen enormen Sprung gemacht. Dieses Wachstum wird sich weiter fortsetzen, wenn auch nicht so spektakulär", kommentierte der für die Umfrage verantwortliche E&M-Redakteur Ralf Köpke die Ergebnisse. Nach seiner Hochrechnung dürften aktuell mindestens 1,6 Millionen Haushalte Ökostrom beziehen.
Auch die Entwicklung von Greenpeace Energy bestätige diesen Trend, ergänzte Robert Werner, Vorstand der Ökostrom-Genossenschaft. Die Kundenzahlen stiegen seit Anfang 2007 um fast 50 Prozent auf heute 86.000. Der Erfolg von Ökostrom zeige, "dass immer mehr Kunden nicht auf Atom und Kohle setzen, sondern den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien wünschen", betonte Werner: "Das ist ein wichtiges politisches Signal gegen Laufzeitverlängerungen für AKWs und den Bau neuer Kohlekraftwerke." Der Erfolg strafe die Skeptiker Lügen, die zu Beginn der Strommarktliberalisierung vor rund zehn Jahren Ökostrom keine Chance am Markt einräumten. "Wer zu Ökostrom wechselt, unterstützt die Erneuerbaren als leistungsfähige Energieträger für eine sichere und saubere Stromversorgung."
Die meisten Kunden wollen nach Werners Einschätzung mit ihrem Wechsel einen Beitrag zum Aufbau einer umweltfreundlichen Energieversorgung leisten. Das lasse sich aber nur die Wahl eines ökologisch engagierten Anbieters erreichen, der unabhängig von der Atomindustrie ist und sich aktiv für den Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzt. Etliche der in der E&M-Studie berücksichtigten Ökostrom-Angeboten erfüllten diese Voraussetzung nicht.
Quelle: Greenpeace Energy