Behindertenrat zieht negative Barrierefreiheit-Bilanz
Der Deutsche Behindertenrat (DBR) zieht eine negative Bilanz der Entwicklung der Barrierefreiheit in Deutschland. Das Ende der Ampelkoalition lasse die Hoffnung auf mehr Barrierefreiheit im Land schwinden, teilte der DBR am Dienstag mit.
Die Arbeit im Bundestag und den Ausschüssen findet demnach aktuell nur
noch stark eingeschränkt statt. Eine im Koalitionsvertrag 2021
angekündigte Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes in der
Zuständigkeit des Bundesjustizministeriums sei nicht gekommen. Auch eine
Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes sei "der Blockadehaltung
des Justizministeriums zum Opfer" gefallen.
"Leidtragende der
Streitigkeiten innerhalb der ehemaligen Ampelkoalition sind die Menschen
mit Behinderungen, denn die versprochenen behindertenpolitischen
Vorhaben werden nun nicht mehr umgesetzt", sagte Verena Bentele,
DBR-Sprecherin und Präsidentin des Sozialverbands VdK. Die offenen
Vorhaben seien jetzt Auftrag an die künftige Regierung.
"Menschen
mit Behinderung sind nach wie vor strukturell in vielen Lebensbereichen
benachteiligt und sie sind es leid, sich immer wieder hintanstellen zu
müssen und Jahr um Jahr auf eine Verwirklichung ihrer Rechte zu warten",
so Bentele. Die Verbände im Deutschen Behindertenrat würden im
Wahlkampf genau im Blick haben, wer sich für die Belange von Menschen
mit Behinderung einsetze und wer nicht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur