Vor Corona sind nicht alle gleich: Arbeitsunfallzahlen 2020 spiegeln unterschiedliche Betroffenheit der Branchen Borschüre "Arbeitsunfallgeschehen 2020" veröffentlicht
Archivmeldung vom 28.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben die verschiedenen Wirtschaftszweige in sehr unterschiedlichem Maß getroffen. Das zeigt auch eine genauere Auswertung der Arbeitsunfallzahlen für das vergangene Jahr in der DGUV-Broschüre "Arbeitsunfallgeschehen 2020".
Insgesamt ist 2020 die Zahl der innerbetrieblichen Arbeitsunfälle aller Beschäftigten in der gewerblichen Wirtschaft gegenüber dem Vorjahr um 82.734 Fälle oder 11,4 Prozent auf 640.076 Fälle zurück gegangen. Hinter dieser Gesamtzahl verbirgt sich ein sehr differenziertes Bild. Während die Zahl der Unfälle im Baugewerbe lediglich um 0,1 Prozent zurückging (115 Unfälle weniger), verzeichneten Gastronomie und Gastgewerbe mit einem Minus von gut 40 Prozent (13.403 Unfälle weniger als 2019) den höchsten Rückgang der Arbeitsunfallzahlen verglichen mit anderen Branchen.
Einen hohen Rückgang der Unfallzahlen gab es zudem in den Branchen Kunst, Unterhaltung und Erholung - minus 26,9 Prozent. Hierzu gehören unter anderem die vielfach über Monate geschlossenen Museen, Zoos und Fitnessstudios. Auch in dem Wirtschaftsbereich "Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen" - hierzu zählen zum Beispiel Reisebüros und Reiseveranstalter, aber auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften - sind die meldepflichtigen Arbeitsunfälle pandemiebedingt deutlich zurückgegangen (minus 23,1 Prozent). Ebenfalls im Bereich Handel waren viele Betriebe von Schließungen oder Kurzarbeit betroffen, hier beträgt der Rückgang der Arbeitsunfälle gut 11 Prozent. Im verarbeitenden Gewerbe lag der Rückgang bei 8,6 Prozent gegenüber 2019. Im Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen war, wenn auch auf niedrigem Niveau, sogar ein Anstieg der meldepflichtigen Arbeitsunfälle zu verzeichnen (plus 7 Prozent).
Absturzunfälle häufig mit schweren Folgen
Besonders schwere Folgen haben die auch in der Baubranche häufigen Absturzunfälle. Auch hierauf wirft die Broschüre ein Schlaglicht. Fast 35.000 Mal ist 2020 ein Mensch bei der Arbeit aus der Höhe abgestürzt. In 60 Fällen endete dieser Sturz tödlich, in 2.558 Fällen waren die Folgen so schwer, das fortan eine Rente gezahlt wird. Häufigste Ursache für Stürze ist die Arbeit auf Leitern, gefolgt von Stürzen auf Treppen und Stürzen von Lkw-Tritten, Ladeflächen oder Hubbühnen.
Um Unternehmen und Beschäftigte für die Gefahren bei Arbeiten in der Höhe zu sensibilisieren, bietet die gesetzliche Unfallversicherung eine Vielzahl von branchenspezifischen Hinweisen zur Prävention von Absturzunfällen, insbesondere auch Informationen zur Nutzung von persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz.
Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) (ots)