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Führerschein: Kein Zwang zu Tauglichkeitstests für ältere Autofahrer

Archivmeldung vom 03.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
  Bildquelle: aboutpixel.de / Thema Straße, Auto, Recht und Regeln © Rainer Sturm
Bildquelle: aboutpixel.de / Thema Straße, Auto, Recht und Regeln © Rainer Sturm

Die Bundesregierung will auch künftig auf eine besondere Gesundheitsprüfung für ältere motorisierte Verkehrsteilnehmer verzichten. Denn für die Fahrtüchtigkeit sei nicht das Alter entscheidend, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums dem ARCD auf Anfrage. Ältere Autofahrer seien als „Täter“ nicht häufiger in Unfälle verwickelt als andere Fahrzeuglenker.

Man wolle grundsätzlich Mobilität für alle ermöglichen. Senioren würden altersbedingte Defizite durch eine vorsichtigere Fahrweise und Beschränkung auf vertraute Strecken kompensieren. In jüngster Zeit hatte es Befürchtungen gegeben, dass mit der bevorstehenden Umsetzung der 3. Führerscheinrichtlinie der Europäischen Union auch Tauglichkeitstests für ältere Autofahrer kommen könnten. Verpflichtende Gesundheitstests gibt es zum Beispiel bereits in Spanien, den Niederlanden und in Italien.

Nach den Plänen der Bundesregierung müssen ab 2013 erworbene Führerscheine nach 15 Jahren umgetauscht werden. Alle davor ausgestellten Fahrerlaubnisse sind von dieser Regelung vorerst nicht betroffen, müssen aber spätestens 2033 in einen neuen Führerschein eingewechselt werden. Die Entscheidung für oder gegen erneute Tauglichkeitsprüfungen beim Führerscheinumtausch können die EU-Mitgliedsländer bei der Umsetzung der europäischen Führerscheinrichtlinie selbst treffen.

Dirk Fischer (MdB), verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSUBundestagsfraktion, hält die Aufklärung über Risiken und Unfallvermeidungsstrategien für die Verkehrssicherheit von Senioren für wichtig. Die SPD-Verkehrsexpertin Kirsten Lühmann (MdB) spricht sich im Namen ihrer Fraktion für eine regelmäßige, aber freiwillige Überprüfung der Gesundheit von älteren Autofahrern aus. Als Anreiz schlägt sie entsprechende Versicherungsrabatte vor. Der ARCD unterstützt diese Empfehlung. Solche Rabatte dürften aber im Gegenzug nicht zu höheren Tarifen für andere Versicherungsnehmer führen. Schon bisher können übrigens Autofahrer von Behördenseite zu einer Gesundheitsprüfung verpflichtet werden, wenn ihr Verkehrsverhalten dazu Anlass gibt.

Quelle: ARCD - Auto- und Reiseclub Deutschland

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