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Obdachloser begeht Selbstmord nach Rausschmiss vom Gelände einer Katholische Hochschule in Köln

Archivmeldung vom 15.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Obdachloser in der Innenstadt: Jugendliche landen oft in der Gosse weil ihnen die Hartz-IV Leistungen vollständig versagt werden (Symbolbild)
Obdachloser in der Innenstadt: Jugendliche landen oft in der Gosse weil ihnen die Hartz-IV Leistungen vollständig versagt werden (Symbolbild)

Foto: Hendrike
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ein 56-jähriger Obdachloser lebte seit sechs Jahren auf dem KHG-Gelände. Die neue Leitung der Katholischen Hochschulgemeinde stellte ihm nun ein Ultimatum, dass er spätestens bis Weihnachten seine Bleibe zu räumen habe. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Durch die Vermittlung des ehemaligen Hochschulpfarrers der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Köln hatte ein 56-Jähriger Obdachloser seit sechs Jahren die Chance, auf dem Gelände ein gesichertes und geordnetes Leben zu führen.

Für die aktuelle Leitung der KHG stellte dieser Mann jedoch anscheinend einen Störfaktor dar. Vor zwei Wochen sprach sie gegen den bis dato geduldeten Obdachlosen ein Ultimatum aus: Er sollte demnach noch vor Weihnachten seinen angestammten Aufenthaltsort – eine Bleibe auf dem Gelände – verlassen.

Wie der Kölner Stadt-Anzeiger am 13. Dezember berichtete, wurde der 56-Jährige am frühen Montagmorgen dieser Woche im Keller der KHG tot aufgefunden. Laut Angaben der Polizei gab es zunächst keine genauen Hinweise auf ein Fremdverschulden. Es soll sich nach neuesten Erkenntnissen bei der bestätigten Selbsttötung um eine Verzweiflungstat des Obdachlosen gehandelt haben. 

Mitglieder der Gemeinde beschrieben ihn als beliebt. Er pflegte die Blumen auf dem Gelände und reparierte Fahrräder. Mitarbeiter und Studenten versorgten ihn mit den benötigten Lebensmitteln.

Klaus Thranberend, der frühere Hochschulpfarrer, erhob laut Kölner Express klar formulierte Vorwürfe gegen seinen Nachfolger und das für die KHG verantwortliche Erzbistum:

"Dieses Handeln einer völlig verrechtlichten Kirche ist unerträglich, unpastoral und asozial. Wie kann man so etwas tun, erst recht kurz vor Weihnachten?"

Laut katholisch.de habe das Erzbistum in einer Erklärung dargelegt, dass "verschiedene KHG-Verantwortliche bereits seit 2020 mit dem Obdachlosen darüber gesprochen hätten, dass die Nutzung der KHG-Räumlichkeiten keine Dauerlösung für ihn sein könne." Ziel sei es demnach gewesen, dem Mann dabei zu helfen "mit professioneller Unterstützung eine geregelte Perspektive für sein Leben aufzubauen und eine geeignete Wohnung für ihn zu finden."

Der Obdachlose, der nicht im Besitz gültiger Ausweispapiere war, habe demnach zugestimmt, sich bis zum 15. Dezember mit den Hilfsdiensten in Verbindung zu setzen, hieß es weiter auf katholisch.de. Die Leiterin der Hauptabteilung Schule/Hochschule, Bernadette Schwarz-Boenneke, teilte am Dienstag mit:

"Niemand kann ermessen, was in einem Menschen vorgehen muss, wenn er seinen letzten Ausweg darin sieht, sich selbst das Leben zu nehmen. Unsere Gedanken und Gebete sind bei ihm und allen, die um ihn trauern."

Quelle: RT DE

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