Konzept für zivile Verteidigung sieht nur für jeden hundertsten Bürger eine Notaufnahme vor
Archivmeldung vom 05.08.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttWenn es in Deutschland zu Massenevakuierungen kommt, sind die Behörden nur auf die Notfallunterbringung von einem Prozent der Bevölkerung vorbereitet. Das geht nach einem Bericht der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" aus dem ihr vorliegenden Entwurf für die neue "Konzeption Zivile Verteidigung" der Bundesregierung hervor.
Der Bund nimmt danach eine Verständigung der Länder auf einen "Aufnahmeschlüssel in Höhe von 1 % ihrer Wohnbevölkerung" zur Grundlage auch für seine eigenen Planungen großräumiger Evakuierungen. In Nordrhein-Westfalen streben die Behörden somit 178.000 Plätze an, in Rheinland-Pfalz 40.000. Bei einer Evakuierung von 3,5 Millionen Berlinern gäbe es für sie in Brandenburg 24.000 Plätze.
Dies summiert sich bundesweit auf 800.000 Notfallaufnahmeplätze. "Das ist nicht wenig, und doch wären mehr Plätze sicherlich immer wünschenswert", sagte der Vizevorsitzende der Unionsfraktion, Stephan Harbarth (CDU), der Zeitung. Deutschland setze alles daran, dass es zu einem Katastrophenfall wie in Fukushima gar nicht erst komme, erklärte Harbarth. Die wichtigste Weichenstellung sei dafür der Ausstieg aus der Kernenergie gewesen.
Quelle: Rheinische Post (ots)