"2+Leif": Bahn und Verkehrsministerium in Baden-Württemberg gehen im Streit um Stuttgart 21 aufeinander zu
Archivmeldung vom 22.11.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Streit um das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 gehen die Deutsche Bahn AG und die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg aufeinander zu. Sechs Tage vor der Volksabstimmung bot der zuständige Bahnvorstand Volker Kefer dem Land an, gemeinsam nach Wegen zu suchen, um die vereinbarten Kosten nicht zu überschreiten.
In der SWR-Talkshow "2+Leif" sagte Kefer am Montagabend: "Es wird immer davon ausgegangen, dass der Kostendeckel gerissen wird. Warum versuchen wir nicht gemeinsam ein Projekt zu realisieren innerhalb des Kostenrahmens? Wenn wir gemeinsam an einem Strick ziehen, ist es möglich das Projekt innerhalb dieses Kostenrahmens herzustellen." Gleichzeitig zeigte sich der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis '90 / Die Grünen) in "2+Leif" offen für eine Mischung aus unterirdischem Bahnhof und Kopfbahnhof. Wörtlich sagte Hermann: "Wir haben das kritisch beurteilt. Mein Haus hat das auch abgeschätzt was die Kosten anlangt. Und man kann zumindest eines sagen: Mit der vereinbarten Summe könnte man in etwa den Kombibahnhof bauen, nicht aber den Durchgangsbahnhof." Für den Fall eines Scheiterns des Volksentscheids am kommenden Sonntag forderte Hermann die Bahn im SWR zu mehr Kompromissbereitschaft auf: "Wenn das Quorum knapp nicht erreicht wird, und die Mehrheit dagegen ist, dann wird es nicht sehr ruhig sein. Dann ist das schon für die Bahn ein Problem. Will sie einem Land einen Bahnhof aufs Auge drücken, wo die Mehrheit der Bevölkerung sagt: Den Mist wollen wir nicht haben?"
Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)