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Unternehmensberater Roland Berger sieht Neonazis als Wachstumshemmnis im Osten

Archivmeldung vom 20.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Neonazis bei einer Demonstration
Neonazis bei einer Demonstration

Foto: Rufus46
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Unternehmensberater Roland Berger sieht für die ostdeutschen Bundesländer nur dann eine Chance, wirtschaftlich mit dem Westen gleichzuziehen, wenn sie ihr Problem mit dem Rechtsextremismus in den Griff bekommen. Für mehr Wachstum brauche der Osten dringend Zuwanderer aus dem Ausland, sagte Berger der Wochenzeitung "Die Zeit".

"Nur steht dem etwas entgegen: das Problem mit dem Rechtsextremismus", so der 75-Jährige. "Wer zweimal pro Woche im Fernsehen Neonazis durch ostdeutsche Städte marschieren sieht, möchte da normalerweise nicht hin. Was denkt da erst ein Migrant?" Den Kampf gegen Neonazis könne der Osten nur dann gewinnen, wenn er seine Kulturangebote massiv ausbaue. "Man muss Gegenangebote schaffen", so Berger. "Man muss die Kultur im Osten zum Glänzen bringen."

Die neuen Länder hätten zwar schöne Innenstädte, man finde aber selbst in Weimar "kaum zeitgenössische Kunst und Musik." Eine Stadt wie Weimar brauche "Top-Tourismusmanager mit entsprechendem Budget" und "mehr Hotels der Oberklasse" - vor allem, "damit anspruchsvolle kunstsinnige Leute auch mal drei Tage länger bleiben." Wer Kultur und Bildung fördere, bekämpfe Extremismus.

Deshalb solle die Regierung hier investieren. Roland Berger gründete 1967 die Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants. Mit 51 Büros in 36 Ländern und 2700 Mitarbeitern ist diese inzwischen die weltweit fünftgrößte Strategieberatung. Berger selbst ist heute Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats seiner Firma.

Die Strategieberatung Roland Berger hatte jüngst mit einer Studie für Aufsehen gesorgt, wonach die neuen Länder bis 2030 Investitionen in Höhe von einer Billion Euro bräuchten, um mit den alten Ländern gleichzuziehen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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