Westfalenpost: Zahl der Rocker in NRW nach Bandidos-Verbot stark gesunken
Archivmeldung vom 19.07.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.07.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Mary SmithDie Zahl der Rocker in Nordrhein-Westfalen ist rund zwei Jahre nach dem Verbot der Bandidos deutlich gesunken. Das berichtet die Westfalenpost (online und Donnerstag-Ausgabe) unter Berufung auf Zahlen des Landeskriminalamtes (LKA). Demnach gingen die Ermittler Ende 2020 noch von 1820 Mitgliedern in 97 örtlichen Vereinigungen (Chapter/Charter) in NRW aus, die sich auf sechs unterschiedliche Rocker-Vereinigungen verteilten. Die Zahl ist zwei Jahre später um mehr als 1000 Mitglieder gesunken.
Die vor fast 50 Jahren in Hagen gegründeten Freeway Riders bilden mit 400 Mitgliedern die größte Gruppe. Nach Angaben der Westfalenpost sehen die Experten des LKA keine Entwicklung, dass andere Rockergruppen von dem Verbot profitiert hätten, indem Bandidos zu ihnen übergetreten wären.
Ob das Verbot der Bandidos rechtlich Bestand hat, wird sich am 18. und 19. September dieses Jahres zeigen. Dann wird das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über eine Klage gegen das Verbot verhandeln. Der Bochumer Rechtsanwalt Reinhard Peters hat sie eingereicht; er zeigte sich gegenüber der Zeitung optimistisch. Die Chance, dass das Verbot nun gekippt werde, liege bei mindestens 50 Prozent. "Dass das Bundesverwaltungsgericht zwei Tage für die mündliche Verhandlung angesetzt hat, zeigt, dass man sich dort intensiv mit dem Fall beschäftigen will", sagte Peters.
Quelle: Westfalenpost (ots)