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Zwei Täter des RAF-Anschlags auf Weiterstadt identifiziert

Archivmeldung vom 27.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der letzte Anschlag der Roten Armee Fraktion (RAF) ist in wichtigen Teilen aufgeklärt. Wie das Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, konnten die Fahnder zwei der fünf Täter, die 1993 das neu erbaute Gefängnis Weiterstadt sprengten, bereits vor Jahren an Hand von DNA-Spuren identifizieren.

Nach Angaben des stern handelt es sich um die flüchtigen RAF-Mitglieder Daniela Klette, 49, und Ernst-Volker Staub, 52. Aus ermittlungstaktischen Gründen hielten die Sicherheitsbehörden die Erkenntnisse zurück und erweckten den Eindruck, bei keinem Attentat der sogenannten 3. Generation der RAF hätten bislang Täter ermittelt werden können.

Der Neubau der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt war am 27. März 1993 von einem "Kommando Katharina Hammerschmidt" mit 200 Kilo Sprengstoff total zerstört worden. Es war der letzte Anschlag der RAF vor ihrer Auflösung im Jahre 1998. Bei dem Anschlag überwanden die Täter eine sechs Meter hohe Mauer um den Gebäudekomplex mit einer Strickleiter. Zum Dämpfen der Trittgeräusche hatten sie die Sprossen mit Teppichstücken umwickelt. Nach Informationen des stern fanden Ermittler in diesen Fetzen Haare von Daniela Klette, Ernst-Volker Staub und weiteren Personen. Daniela Klette sei zudem an einem missglückten Autobomben-Anschlag auf die Computerzentrale der Deutschen Bank in Eschborn beteiligt gewesen, berichtet der stern weiter. Ermittler fanden in dem zur Bombe umfunktionierten VW-Golf Haare, die ihr später zugeordnet werden konnten.

Insgesamt verübte die 3. Generation der RAF zehn Morde, zu den Opfern zählten Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen, Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts und Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder. Wie der stern berichtet, liegt den Sicherheitsbehörden auch DNA-Material von diesen Tatorten vor. Zudem wurde der Kreis der Verdächtigen durch ermittlungstechnische Kleinarbeit des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) eingekreist. Doch beim Abgleich der genetischen Fingerabdrücke kam es zu Koordinationsproblemen zwischen BfV und BKA. Die Ermittler schreckten vor weiteren Schritten zurück. Die Verdächtigen, deren Aufenthaltsorte bekannt sind, so der stern, blieben bis heute unbehelligt.

Quelle: Pressemitteilung stern


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