Kurdische Gemeinde warnt vor mehr Abschiebungen in die Türkei
Archivmeldung vom 30.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde in Deutschland, Ali Ertan Toprak, hat die geplanten zusätzlichen Abschiebungen von in Deutschland lebenden Türken in die Türkei kritisiert und vor Verfolgung der Betroffenen gewarnt.
"Natürlich habe ich Bauchschmerzen damit, dass wir mit Erdogan
Vereinbarungen treffen und Menschen in einen Unrechtsstaat abschieben",
sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" mit Blick auf den
türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
"Denn in der Türkei
wurde der Rechtsstaat abgebaut. Wir können auch nicht mehr von einer
funktionierenden Demokratie sprechen." Zwar müsse man genauer
hinschauen, wer abgeschoben werden solle, fügte Toprak hinzu. Bei
Menschen, die kein Recht hätten, in Deutschland zu sein, sei das
legitim. "Aber ich habe Probleme, wenn Oppositionspolitiker,
Journalisten oder Menschenrechtsaktivisten abgeschoben werden. Sie
können in der Türkei nicht mit einem rechtsstaatlichen Verfahren
rechnen, sondern sie werden dort weiter verfolgt."
Am Freitag war
bekanntgeworden, dass Deutschland neu ausgehandelte Abschiebungen in
die Türkei begonnen hat. Vorerst sollen insgesamt 200 Türken in die
Türkei gebracht werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur