Rechtsstreit um Kosten verzögert Abriss der Transrapid-Teststrecke im Emsland
Archivmeldung vom 02.09.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Rechtsstreit zwischen Bundesverkehrsministerium und der bayrischen Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft (IABG) verzögert den Abriss der Transrapid-Strecke im Emsland. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf ihr vorliegende Informationen. Demnach habe das Ministerium mittlerweile zwar einen Zuwendungsbescheid über 40 Millionen Euro für den Rückbau der 32 Kilometer langen Testschleife bewilligt. Gegen den habe die IABG als Streckenbetreiberin aber geklagt. Sie wolle mehr Geld.
Hintergrund der seit Monaten schwelenden Auseinandersetzung sind laut "Neue Osnabrücker Zeitung" Einnahmen, die das Unternehmen aus Bayern aus der Strecke erzielt hat. Nach Willen des Ministeriums sollen diese in den Rückbau fließen, die IABG aber wolle das Geld für sich behalten. Dabei gehe es um Einnahmen aus dem Verkauf von Metallen, die bereits aus der Strecke entfernt worden sind, aber auch um Versicherungsgelder, die nach dem Unfall am 22. September 2006 mit 23 Toten an die IABG gezahlt worden sein sollen. Das Unternehmen aus Ottobrunn wolle erst dann mit dem Abriss beginnen, wenn die Kostenfrage geklärt sei.
Bei einem Treffen mit Anrainern der Magnetschwebebahn im Emsland soll die IABG kürzlich Ende 2018 als frühestmögliches Datum für den Abschluss der Rückbauarbeiten genannt haben, schreibt die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Teilnehmerkreise. Dabei sollen die Bayern von einer Abrisszeit von drei Jahren ausgehen. Ursprünglich war der Abriss für 2012 vorgesehen, nachdem die Strecke Ende 2011 stillgelegt worden war.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)