Studie: Bedeutung von Lehrern mit Migrationshintergrund wird überschätzt
Archivmeldung vom 13.09.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Einfluss von Lehrern mit Migrationshintergrund auf Migrantenkinder wird offenbar überschätzt. Darauf weist eine bislang unveröffentlichte Untersuchung der Freien Universität Berlin hin, über welche die Wochenzeitung "Die Zeit" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet.
Für die Studie untersuchte der Bildungsforscher Martin Neugebauer die Lernleistung von Schülern mit Zuwanderungsgeschichte in Deutsch und Mathematik. Dabei stellte sich heraus, dass es keinen Einfluss hat, ob die Schüler von Lehrern mit oder ohne Migrationshintergrund unterrichtet wurden. Diese Ergebnisse stehen im Kontrast zur Politik vieler Bundesländer, die sich bemühen, mehr Lehrer mit türkischen, russischen oder arabischen Wurzeln zu gewinnen.
Man erhofft sich davon unter anderem, dass die Erfolgsgeschichte dieser Lehrer einen Vorbildcharakter hat und die Schüler motiviert. Diese Hoffnung konnte die Studie nicht bestätigen. "Die Befunde mahnen vor zu hohen Erwartungen, was die besonderen Kompetenzen und Ressourcen von Lehrkräften mit Migrationshintergrund betrifft", heißt es in der Untersuchung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur