Steinbach: Weltweite Gewalt gegen Frauen erfordert entschlossenes Handeln
Archivmeldung vom 24.11.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlAnlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2006 erklärt die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach MdB:
Gewalt gehört nach wie vor zum weltweiten Alltag unzähliger
Frauen. Sie kennt weder geographische noch kulturelle Grenzen und
stellt eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen überhaupt dar.
Internationale Studien gehen davon aus, dass mehr als 1/3 aller
Frauen bereits Opfer von Gewalt geworden sind. Nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird jede fünfte Frau in ihrer
intimen Beziehung misshandelt.
Das Erleiden von geschlechtsspezifischer Gewalt - in all ihren Erscheinungsformen, von häuslicher Gewalt über Zwangsverheiratung bis hin zu Menschenhandel - verursacht bei den Opfern gravierende psychische und physische Schäden und hindert diese an einer normalen Lebensführung.
In vielen Ländern verschärfen Anarchie, Armut und Arbeitslosigkeit
die schwierigen Lebensumstände von Frauen und Mädchen noch
zusätzlich. So geht aus dem am 7. November 2006 erschienen Bericht
der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) über Frauen
und Mädchen in den von Israel besetzten Palästinensergebieten hervor,
dass fast jede vierte palästinensische Frau Opfer von häuslicher
Gewalt ist. Missbrauch und Vergewaltigung außerhalb der Ehe sind
ebenfalls ein großes Problem. Oftmals werden Vergewaltigungsopfer
sogar mit den Tätern verheiratet. Mit Hilfe können die Opfer aufgrund
ihrer öffentlichen Stigmatisierung kaum rechnen.
Die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt ist unabdingbar für eine effiziente Armutsbekämpfung und gesellschaftliche Demokratisierungsprozesse. Daher ist es auch im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit erforderlich, Gewalt gegen Frauen verstärkt durch Aufklärung der Bevölkerung, Training von Polizei, Ärzten und Sozialdiensten wirkungsvoller zu bekämpfen.
In Deutschland ist der Aktionsplan der Bundesregierung zur
Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen ein wichtiger Schritt hin zu einem
umfassenden Schutz. Jedoch müssen - sowohl national als auch
international - entschlossen weitergehende Maßnahmen ergriffen
werden, um die weltweit von Gewalt betroffenen Frauen effektiv zu
schützen und die Täter konsequent zu bestrafen.
Quelle: Pressemitteilung CDU/CSU - Bundestagsfraktion