Eppelmann besorgt über das DDR-Bild deutscher Schüler - Ruf nach neuen Lehrplänen
Archivmeldung vom 26.07.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Rainer Eppelmann, hat sich besorgt über das DDR-Bild deutscher Schüler geäußert und Veränderungen der Lehrpläne angeregt.
"Diese Wissenslücken ärgern mich, und sie machen mich betroffen", sagte Eppelmann der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. "Wir reden hier aber nicht ausschließlich von einem ostdeutschen Phänomen", fügte Eppelmann hinzu. Es gebe viele Jugendliche, die sich für Politik oder Geschichte nicht interessierten. "Wir sprechen über ein generelles Problem, dem Schulen und Universitäten sehr viel mehr Aufmerksamkeit schenken müssen als bisher."
Eppelmann regte an, die Lehrpläne für den Geschichtsunterricht zu aktualisieren, um Wissenslücken der Schüler zu schließen. "Bisher wird die Geschichte Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg als eine westdeutsche und - wenn noch ein bisschen Zeit übrig bleibt - als eine DDR-Geschichte vermittelt. Mit diesem Nebeneinander muss endlich Schluss sein. Wir haben eine gesamtdeutsche Vergangenheit. Hier sehe ich auch die Bildungspolitiker der Länder gefordert", sagte Eppelmann der WAZ.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung