Hansenet-Werbeikone Alice wird Opfer der G8-Gegner
Archivmeldung vom 19.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGegner des G8-Gipfels bedienen sich jetzt der Außenwerbung, um auf sich aufmerksam zu machen - allerdings auf illegale Weise: Aus einem Megaposter am Charlottenburger Tor haben Unbekannte in der Nacht zum Donnerstag das Konterfei von "Alice" herausgeschnitten. "Alice goes G8" - mit diesen Worten "erklärten" die Täter auf einem Tranparent das Verschwinden der Werbefigur des Telekommunikationsanbieters Hansenet.
Was im ersten Moment klingt wie ein verspäteter Aprilscherz oder
ein gezielter Werbegag, ist in Wirklichkeit erhebliche
Sachbeschädigung: Der Schaden an dem über 5000 Quadratmeter großen
Riesenposter an der Straße des 17. Juni wird mit weit über 50.000
Euro beziffert. Die Polizei ermittelt. Der Fall erhält durch den
zeitlichen Bezug - genau drei Wochen vor dem G8-Gipfel - eine
besondere Brisanz.
Der Telekommunikationsanbieter Hansenet sponsort das
Denkmalprojekt am Charlottenburger Tor, bei dem die beiden Kandelaber
rekonstruiert werden, die in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs
zerstört wurden. Die "Alice"-Aktion am Charlottenburger Tor ist in
zweierlei Hinsicht außergewöhnlich: Zum einen ist das Megaposter
nicht wie üblich an einem Gebäude angebracht, sondern an einem
freitragenden Gerüst. Zum anderen finanziert hier erstmals ein
Werbungtreibender einen historisch korrekten Wiederaufbau mit. Bisher
wurden vor allem Renovierungen und Restaurierungen durch solche
Private-Public-Partnership gefördert.
Die Initiatoren des Projekts - die Stiftung Denkmalschutz Berlin,
die Firma Ströer Megaposter, die Agenturen planus media und Mediaplus
- haben eine Belohnung von 1500 Euro ausgesetzt.
Das Megaposter am Charlottenburger Tor wird sobald wie möglich
ersetzt. Anschließend bekommt "Alice" dort eine Art Personenschutz.
Ein Wachdienst soll verhindern, dass das künftige Plakat beschädigt
wird.
Quelle: Pressemitteilung planus media GmbH