16-Jähriger aus Berlin an Ausreise in den »Islamischen Staat« gehindert
Archivmeldung vom 18.12.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTürkische Behörden haben in diesem Jahr eine Ausreise eines 16-jährigen Jugendlichen aus Berlin in den »Islamischen Staat« im türkisch-syrischen Grenzgebiet verhindert. Danach übergaben sie den Fall an Berliner Ermittlungsbehörden. »Die Einleitung des Ermittlungsverfahrens erfolgte erst, als die Person von türkischen Behörden aufgegriffen wurde«, bestätigte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Wochenendausgabe).
In dem Ermittlungskomplex geht es inzwischen auch um die Umstände der Ausreise. »Es gibt Ermittlungen gegen zwei Personen, die im Verdacht stehen, bei einer versuchten Ausreise einer 16-jährigen Person logistische Hilfe geleistet zu haben«, sagte Steltner. Die Zahl der verhinderten Ausreisen von Islamisten aus Berlin in die Kriegsgebiete in Syrien und Irak liegt nach Recherchen des »neuen deutschland« laut Berliner Polizei im »einstelligen« Bereich.
Neben den Rekrutierungsbemühungen beschäftigten die Ermittlungsbehörden in Berlin zudem immer mehr Unterstützungsaktivitäten für islamistische Gruppierungen wie beispielsweise Geldanlagen oder die Sammlung von militärisch nutzbaren Gütern wie Nachtsichtgeräten. Im Zusammenhang mit diesen staatsgefährdenden Aktivitäten führte die Berliner Staatsanwaltschaft 2015 rund hundert Ermittlungsverfahren. Erst am vergangenen Donnerstag durchsuchten Spezialkräfte der Polizei in Berlin zwei Wohnungen, unter anderem weil ein 28-Jähriger mit einem echten Sturmgewehr im Internet posiert und angekündigt haben soll, ins syrische Kriegsgebiet auszureisen.
Quelle: neues deutschland (ots)