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Nettozuwanderung 2023 mit 663 000 Personen deutlich gesunken

Archivmeldung vom 27.06.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt — Destatis/StBA —
Statistisches Bundesamt — Destatis/StBA —

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im Jahr 2023 sind rund 663 000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als aus Deutschland fortgezogen. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem es mit rund 1 462 000 mehr Zu- als Fortzügen den höchsten Wanderungsüberschuss seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950 gegeben hatte, fiel die Nettozuwanderung 2023 damit um 55 % geringer aus. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, gab es im Jahr 2023 rund 1 933 000 Zuzüge und 1 270 000 Fortzüge über die Grenzen Deutschlands (2022: 2 666 000 Zuzüge und 1 204 000 Fortzüge).

2023 gab es somit rund 28 % weniger Zuzüge und 5 % mehr Fortzüge als 2022. Im längerfristigen Vergleich bewegte sich die Nettozuwanderung 2023 jedoch weiterhin auf hohem Niveau und wurde neben 2022 lediglich in den Jahren 2015 und 1992 übertroffen.

Weniger Zuwanderung aus der Ukraine und anderen europäischen Ländern

Die im Jahr 2023 gegenüber 2022 geringere Außenwanderung ist vor allem auf die rückläufige Zuwanderung von Menschen aus der Ukraine zurückzuführen: Im Vergleich zum Vorjahr sind 75 % weniger Personen aus der Ukraine nach Deutschland zugewandert (2023: 276 000 Personen, 2022: 1 098 000 Personen). Insgesamt war die Nettozuwanderung nach Deutschland von Personen aus dem europäischen Ausland rückläufig. Diese ging im Vergleich zum Vorjahr um 72 % zurück (2023: +330 000 Personen, 2022: +1 176 000 Personen). Aus europäischen Ländern gab es im Jahr 2023 insgesamt 40 % weniger Zuzüge und 5 % mehr Fortzüge als 2022. Weniger Zuzüge als im Vorjahr kamen 2023 neben der Ukraine vor allem aus Rumänien mit -7 % sowie aus Bulgarien mit -14 % (-15 000 bzw. -10 000 gegenüber 2022). Dagegen verzeichneten die Zuzüge aus der Türkei im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Anstieg um 56 % (2023: 126 000, 2022: 81 000).

Insgesamt trugen zugewanderte Personen aus Europa weiter am meisten zur Nettozuwanderung bei (Saldo: +330 000 Personen), gefolgt von Menschen aus Asien (Saldo: +287 000 Personen) und aus Afrika (Saldo: +61 000 Personen). Unter den asiatischen Ländern stieg die Zahl der Zuzüge aus Syrien um 49 % auf 102 000, für Afghanistan war dagegen ein Rückgang der Zuzüge um 12 % auf 49 000 zu beobachten. Die Zuwanderung insbesondere aus diesen beiden Staaten sowie teilweise auch aus der Türkei steht im Kontext von Fluchtmigration und hohen Asylantragszahlen.

Deutsche wandern vor allem in die Schweiz, nach Österreich und in die USA aus

Bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit ist seit 2005 eine Nettoabwanderung festzustellen. 2023 war der Wanderungsverlust deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger gegenüber dem Ausland geringer als im Vorjahr (2023: -74 000 Personen; 2022: -83 000 Personen). Hauptzielländer waren wie auch in den Vorjahren die Schweiz, Österreich und die Vereinigten Staaten von Amerika. 2023 wurden 21 000 Fortzüge von Deutschen in die Schweiz, 13 000 nach Österreich und 9 000 in die USA registriert.

Brandenburg, Schleswig-Holstein und Bayern mit höchsten innerdeutschen Wanderungsüberschüssen

Innerhalb Deutschlands wurden 2023 insgesamt 1 035 000 Wanderungen über die Bundeslandgrenzen registriert. Dies waren 34 000 beziehungsweise 3 % weniger als im Vorjahr. Brandenburg verzeichnete mit einem positiven Saldo von +14 000 Personen den größten Wanderungsüberschuss, gefolgt von Schleswig-Holstein (+9 000) und Bayern (+6 000). Berlin (-17 000) sowie Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen (jeweils -4 000) hatten die größten Wanderungsverluste.

Methodische Hinweise:

In der Wanderungsstatistik werden Zu- und Fortzüge dargestellt, die nach den melderechtlichen Regelungen bei den Meldebehörden registriert wurden. Wenn sich Personen innerhalb des Berichtszeitraums mehrfach an- oder abmelden, werden auch mehrere Zuzüge beziehungsweise Fortzüge registriert. Bei Zuzügen und Fortzügen kommt es zu einer Untererfassung, wenn sich Personen nach der Einreise nicht bei den Meldebehörden in Deutschland anmelden beziehungsweise wenn sie sich vor der Ausreise nicht abmelden. Dies beeinflusst auch die Bevölkerungsfortschreibung und damit die Berechnung der Bevölkerungszahl. Weitere Informationen zur Datenqualität der Wanderungsstatistik enthält der Qualitätsbericht.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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