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Richterbund: Wenig Chancen auf fairen Prozess gegen Steudtner in der Türkei

Archivmeldung vom 25.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Bild: Deutscher Richterbund

Der Deutsche Richterbund (DRB) setzt keine großen Hoffnungen in den an diesem Mittwoch beginnenden Prozess gegen den in der Türkei inhaftierten deutschen Menschenrechtler Peter Steudtner. DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Chancen auf einen fairen, rechtsstaatlichen Prozess stehen für Peter Steudtner und andere in der Türkei inhaftierte Deutsche denkbar schlecht."

Rebehn betonte, der politische Druck auf die türkische Justiz sei gewaltig. Tausende von Richtern und Staatsanwälten seien entlassen, inhaftiert und in der Regel durch regierungsnahe Juristen ersetzt worden. Wer es riskiere, sich gegen die Erwartungen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan zu stellen, "muss um Beruf, Freiheit und die wirtschaftliche Existenz seiner Familien fürchten."

Viele wegen angeblicher Nähe zur Gülen-Bewegung entlassene Richter und ihre Familien sind dem Richterbund zufolge in großer Not. "Sie sind stigmatisiert und finden auch außerhalb der Justiz kaum noch Arbeit", beklagte Rebehn. Einige tausend türkische Kollegen hätten sich in den vergangenen Monaten an den Hilfsfonds der Europäischen Richtervereinigung gewandt. Trotz großer Spendenbereitschaft übersteige dies die Möglichkeiten einer ehrenamtlichen Hilfe inzwischen bei Weitem. Große Hoffnungen ruhen nach den Worten von Rebehn nun auf dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, der Ankara in Beschwerdeverfahren eine Frist zur Stellungnahme gesetzt habe und alsbald über erste Fälle verhafteter Journalisten und Richter entscheiden wolle.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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