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Insolvenzverwalter: Längerer Shutdown "nicht verkraftbar"

Archivmeldung vom 14.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann/Carlsberg1988 / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Carlsberg1988 / pixelio.de

Der Insolvenzverwalter und Sanierungsexperte Christopher Seagon fürchtet tiefgreifende Folgen für die deutsche Wirtschaft, sollte die Politik die Beschränkungen für Unternehmen wegen der Coronakrise bis in den Mai oder Juni beibehalten. Er habe "Zweifel, dass das für unsere Wirtschaft verkraftbar ist", sagte Seagon dem "Spiegel".

Ein längerer Shutdown könne "rasch auch die bisherigen Milliardenhilfspakete der Regierung überfordern". Für den Insolvenzverwalter ist die derzeitige Krise "deutlich dramatischer" als alles bisher Erlebte, einschließlich der Finanzkrise 2008. Seagon plädiert daher dafür, dass der Staat sich in der Not auch an Firmen beteiligen müsse - und zwar in Form einer "Treuhandanstalt 2.0.".

Ungewöhnliche Zeiten verlangten ungewöhnliche Maßnahmen, so Seagon. Es müsse allerdings von Anfang an klare Exit-Strategien für Treuhandbeteiligungen geben. "Eine Verstaatlichung von Konzernen, bei denen der Staat langfristig die Geschicke des Unternehmens lenkt, halte ich für falsch." Eine Beteiligung des Staates biete die Möglichkeit, feindliche Übernahmen von Unternehmen abzuwehren, deren Wert durch die Krise sinkt. "Ich bin kein Freund von zu starken staatlichen Eingriffen in das marktwirtschaftliche Geschehen. Ich habe aber Verständnis dafür, wenn in einer solchen Lage der Staat alles dafür tut, Know-how und Arbeitsplätze hierzulande zu sichern."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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