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Killer-Jeans: Kampagne fordert weltweiten Produktionsstopp

Archivmeldung vom 29.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: Rike / pixelio.de
Bild: Rike / pixelio.de

Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) und ihre Bündnispartner rufen zum weltweiten Stopp von Jeansproduktion mit Sandstrahltechnik auf. Sandstrahler erkranken an der unheilbaren und oft tödlichen Lungenkrankheit Silikose. Allein in der Türkei sind bereits 46 Todes- und 1.200 Krankheitsfälle registriert. "Wir fordern, dass die Firmen ihre Verantwortung für den entstandenen Schaden wahrnehmen und den Sandstrahlopfern medizinische Versorgung sowie angemessene finanzielle Entschädigungen zukommen lassen", sagt Julia Thimm von INKOTA/CCC.

Bei einer Konferenz in Istanbul mit mehr als 100 Organisationen aus mehr als 40 Ländern verabschieden die CCC und ihre Partner ein entsprechendes Manifest. Diverse Firmen haben bereits reagiert: Unter anderem H&M, Levis und C&A haben angekündigt, bis Ende 2010 aus dem Sandstrahlgeschäft auszusteigen. Lee, Wrangler und Benetton wollen die tödliche Technik erst bis Ende 2011 stoppen. Bisher bleibt allerdings unklar, wie erkrankte Arbeiter versorgt werden sollen. Luxusmarken wie Armani, Prada, Versace oder Dolce & Gabbana haben noch gar nicht Stellung bezogen.

Jeans werden oft in Ländern produziert, in denen grundlegende Vorschriften des Arbeitsschutzes nicht eingehalten werden. Es ist daher für Jeans-Produzenten unmöglich zu garantieren, dass die hohen Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden, die für risikoarmes Sandstrahlen nötig wären. Das türkische Solidarity Committee of Sandblasting Labourers, die CCC und ihre Partnerorganisationen fordern daher Unternehmen auf, mit sofortiger Wirkung die Nutzung der Sandstrahltechnik einzustellen und durch geeignete Überprüfungsmechanismen die Durchsetzung dieses Stopps in der gesamten Produktionskette sicherzustellen.

Weltweit dürften Zehntausende Arbeiter betroffen sein. Allein in der Türkei waren ca. 10.000 Sandstrahler tätig, bis das Jeans-Sandstrahlen dort im März 2009 offiziell verboten worden war. CCC-Partnerorganisationen berichten, dass Jeans auch in anderen Ländern wie Bangladesch, Pakistan und China sandgestrahlt werden.

Quelle: INKOTA-netzwerk e.V.

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