Polizeigewerkschaft verlangt zentrales Waffenregister
Archivmeldung vom 12.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach der Schießerei am Wochenende im Duisburger Bahnhofsviertel drängt der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, die Landesregierung, umgehend ein zentrales Waffenregister zu schaffen.
"Wenn aus einem See im Kongo ein deutsches Mofa gefischt wird, ist der Halter in Minuten beim Flensburger Bundesamt ermittelt. Wenn in Duisburg eine Pistole gefunden wird, kann es Wochen dauern, bis der Eigentümer ermittelt ist. Dieser Missstand muss beseitigt werden", sagte Wendt der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstag-Ausgabe). In NRW sind 1,3 Millionen Waffen bei den örtlichen Polizeipräsidien registriert. "Ein einheitliches System dafür gibt es nicht", klagte Wendt. "Viele Waffen haben keine Nummer. Für sie liegen nur Beschreibungen vor. In manchem Präsidium wird das Register noch wie in der Steinzeit über Karteikarten geführt." Die EU hat jüngst eine Verschärfung des Waffenrechts beschlossen. Danach sollen alle EU-Staaten bis 2010 computergestützte Waffenregister aufbauen. NRW-Innenminister Wolf (FDP) müsse schnell die Voraussetzungen für das neue Waffenregister schaffen, verlangte Wendt. "Es wird dringend benötigt, für die Ermittlungen der Polizei und zur Sicherheit der Polizisten."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung