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Abschiebungen: Flugkapitäne pochen auf Entscheidungsgewalt

Archivmeldung vom 06.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Symbolbild
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Foto: Ralf Roletschek
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Piloten der Berufsvereinigung Cockpit wehren sich gegen Vorwürfe von Bundespolizei-Chef Dieter Romann, Flugkapitäne würden zu häufig Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber mit dem Flugzeug verhindern.

"Wir sind davon überzeugt, dass unsere Kollegen eine Beförderung nur ablehnen, wenn es Anzeichen für eine Gefährdung der Sicherheit des Fluges oder anderer Fluggäste durch die Beförderung gibt", sagte der für die Flugsicherheit zuständige Cockpit-Vorstand Björn Reimer dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Romann hatte am Wochenende in einem Interview darauf hingewiesen, dass im vergangenen Jahr in 506 Fällen Piloten eine Abschiebung in ihrer Maschine abgelehnt hätten. Piloten müssten laut Luftsicherheitsgesetz zwar für die Sicherheit des in der Luft befindlichen Flugzeuges sorgen. Sie dürften allerdings "den originären Hoheitsträger nicht an seiner hoheitlichen Aufgabenwahrnehmung hindern".

Cockpit-Vorstand Reimer widersprach dem Bundespolizei-Chef. "Der Angriff von Herrn Romann auf die Entscheidungsgewalt des Flugzeugführers widerspricht den internationalen Regelungen und wird von uns entschieden als ungerechtfertigt zurückgewiesen." Er weist auch darauf hin, dass bei der Fallzahl 506 nicht unterschieden werde, ob es sich dabei um eine Ablehnung durch den Piloten handele oder ob die Fluggesellschaft schon vorab aus unbekannten Gründen widersprochen hätte. Außerdem sei lediglich rund die Hälfte der Ablehnungen durch deutsche Fluggesellschaften erfolgt, so Reimer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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