Syrischer Flüchtling bringt sechs Landsleute über Grenze
Archivmeldung vom 15.07.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Bundespolizei in Rosenheim ermittelt gegen einen syrischen Flüchtling wegen Einschleusens von Ausländern. Dem in den Niederlanden gemeldeten Mann wird vorgeworfen, am Sonntag (14. Juli) sechs Landsleute mit dem Pkw von Italien nach Deutschland geschleust zu haben.
Die Fahrt, für die offenbar mehrere tausend Euro an eine international agierende Schleuserorganisation zu zahlen war, endete bei Grenzkontrollen vorzeitig auf der A93. Auf Höhe Kiefersfelden zogen die Bundespolizisten das mit insgesamt sieben Personen besetzte Auto aus dem Verkehr. Lediglich der Syrer, der am Steuer des Wagens saß, konnte sich mit einem niederländischen Flüchtlingspass sowie einer niederländischen Aufenthaltsgenehmigung ordnungsgemäß ausweisen. Seine sechs Mitfahrer im Alter von 18 bis 33 Jahren verfügten hingegen über keine Papiere.
Ersten Ermittlungen der Rosenheimer Bundespolizei zufolge gelangten die syrischen Migranten über Griechenland nach Italien. In Mailand konnten sie dann mit dem Fahrer, der sie nach München beziehungsweise Stuttgart bringen sollte, Verbindung aufnehmen. Alleine hierfür hätten sie bei einer Schleuserorganisation in Griechenland, mit der wohl auch der Fahrzeugführer in Verbindung stand, 3.600 Euro zahlen müssen. Dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprechend ordnete das Rosenheimer Amtsgericht am Montag an, den mutmaßlichen Schleuser in Untersuchungshaft zu nehmen. Die Bundespolizisten lieferten den 35-jährigen Syrer in die Justizvollzugsanstalt Traunstein ein. Seine Mitfahrer wurden wegen versuchter illegaler Einreise angezeigt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnten zwei von ihnen einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet werden. Die anderen vier Migranten werden das Land voraussichtlich wieder in Richtung Griechenland, wo sie bereits registriert worden waren, verlassen.
Quelle: Bundespolizeidirektion München (ots)