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Mehr Eigentümer als Mieter

Archivmeldung vom 24.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: obs/Landesbausparkassen
Grafik: obs/Landesbausparkassen

Mit 52 Prozent stellen Wohneigentümer längst die absolute Mehrheit in Deutschland. Dies zeigt eine Analyse der aktuellsten statistischen Daten für 2008 durch das Forschungsinstitut empirica im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS).

Beim Vergleich der Bundesländer liegt das Saarland mit einer Eigentümerquote von 63 Prozent an der Spitze. In Hamburg und Berlin lebt dagegen nur einer von vier bzw. fünf Einwohnern in den eigenen vier Wänden (vgl. Grafik).

Nach Auskunft von LBS-Research wird die Wohneigentumsquote meist daran gemessen, wie viele Wohnungen von den Eigentümern selbst genutzt werden. Dieser Anteil liege aktuell bei 43 Prozent. Diese Zahl unterschätze die Bedeutung des Lebens in den eigenen vier Wänden für die Menschen jedoch erheblich. Denn im bundesweiten Durchschnitt wohnten in Mieterhaushalten nur 1,8 Personen, in Eigentümerhaushalten dagegen 2,5 Personen. Vor allem für Familien mit Kindern bietet das Leben in den eigenen vier Wänden das bevorzugte Wohnumfeld. Deshalb liege die personenbezogene Wohneigentumsquote um fast 10 Prozentpunkte höher, über der Schwelle von 50 Prozent.

Bei der Analyse nach Bundesländern zeigt sich, dass in keinem "alten" Flächenstaat die Mieter noch in der Überzahl sind. Auch in Nordrhein-Westfalen - einem Land mit traditionell großem Mietwohnungsbestand - hat die Wohneigentumsquote 2008 den bundesdeutschen Durchschnittswert von 52 Prozent erreicht. Der Südwesten (Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen) kommt genauso wie der Norden (Schleswig-Holstein, Niedersachsen) und der Süden (Baden-Württemberg, Bayern) sogar ausnahmslos auf Wohneigentumsquoten von 55 Prozent und mehr.

Für die LBS-Experten ist zugleich bemerkenswert, dass in Thüringen und Brandenburg die Wohneigentumsquote bereits die 50-Prozent-Marke erreicht hat. In den drei anderen neuen Ländern ist dagegen der Aufholprozess noch nicht so weit vorangekommen; hier werden Werte von 38 bis 42 Prozent registriert. Groß sind die Unterschiede nach wie vor in den Stadtstaaten: In Bremen leben mit 42 Prozent mehr als doppelt so viele Einwohner in den eigenen vier Wänden (ob im Eigenheim oder in einer Eigentumswohnung) wie im Falle des Schlusslichts Berlin.

Dass das Potenzial für die Wohneigentumsbildung deutlich größer ist, zeigt nach Auffassung von LBS-Research nicht nur der Blick über die Grenzen ins benachbarte Ausland, wo - mit Ausnahme der Schweiz - meist deutlich mehr Menschen ihre eigene Immobilie bewohnen. Sondern Befragungen ergeben auch hierzulande regelmäßig, dass zusätzlich auch mehr als die Hälfte der (Noch-)Mieter lieber Wohneigentümer wären. Vor allem junge Haushalte streben die Eigentumsbildung an - kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die meisten bereits als Kinder in ihren Familien die Lebensqualität eigener vier Wände schätzen gelernt haben.

Quelle: Landesbausparkassen (LBS)

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