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Anschlag in Hanau: Weitere viele Fragen um Tatmotiv

Archivmeldung vom 20.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Nach dem Anschlag von Hanau dauern die Ermittlungen zum Tatmotiv weiter an. Das erklärte die Bundesregierung in der Antwort auf eine Kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Martin Hess, über die die "Welt am Sonntag" berichtet.

Demnach werden politische Motive, der "psychische Gesundheitszustand", aber auch "andere Motivlagen einer intensiven Überprüfung" unterzogen. An der Einordnung der konkreten Tatausführung halte das Bundeskriminalamt (BKA) jedoch fest: Diese bewerte man seit Beginn der Ermittlungen als "objektiv rassistisch und rechtsextremistisch".

Der Täter hatte im Februar in Hanau vor allem im Umfeld von Shisha-Bars neun Personen mit Migrationshintergrund erschossen. Anschließend tötete er seine Mutter und sich selbst. Auf seiner Website hatte er zuvor ein mehrseitiges Dokument voller Verschwörungstheorien veröffentlicht. In anderen Passagen war die Rede von der "Vernichtung" bestimmter Ausländer. Teile des Dokuments hatte der Täter Monate vor dem Anschlag unter anderem an den Generalbundesanwalt geschickt - allerdings ohne die rassistischen und rechtsextremen Passagen, wie die Regierung schreibt. Wann diese erstellt wurden, werde ermittelt. Wie die Bundesregierung in der Antwort zudem angibt, war bei dem Täter bereits 2002 eine paranoide Schizophrenie festgestellt worden, die offenbar aber unbehandelt blieb. Das Ergebnis einer forensisch-psychiatrischen Begutachtung befinde sich noch in Bearbeitung. Die Regierung geht davon aus, dass die Ermittlungen insgesamt in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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