Con Air: Die Fluglinie für Gefangene
Archivmeldung vom 26.05.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie USA haben eine eigene Fluglinie für Häftlinge: Con Air. Wer hier an Bord geht, wird nicht nur angegurtet, sondern auch angekettet. Das berichtet die Zeitschrift WUNDERWELT WISSEN (Ausgabe 06/2012). Zu essen und zu trinken gibt es nichts. Das Personal besteht aus stiernackigen Männern, die sich weigern, ihren Passagieren Ketten und Fesseln abzunehmen.
Mit Con Air (von convict = Strafgefangener) fliegt niemand in die Freiheit, sondern höchstens zum nächsten Gerichtstermin oder in ein anderes Gefängnis. Gegründet wurde die Fluglinie 1995. Ihr offizieller Name lautet Justice Prisoner and Alien Transportation System (JPATS), ihr Rufzeichen ist Justice wie Gerechtigkeit, der Heimatflughafen Oklahoma City. Sie ist Kern des umfangreichsten Gefangenentransportsystems auf dem Globus.
Tickets gibt es nicht auf Con-Air-Flügen. Schließlich müssen die Passagiere keinen einzigen Cent für die Reise bezahlen. Das übernimmt der Steuerzahler. Pro One-Way-Flug sind das zwischen 650 und 1.150 Dollar (500 bis 900 Euro). Bei richtig gefährlichen Gangstern wird es allerdings teurer. Diese sitzen nicht mit den anderen im Großraumjet, sondern werden aus Sicherheitsgründen wie Millionäre im Privatflieger durch die Luft kutschiert. Da kostet dann eine einzige Flugstunde umgerechnet 4.900 Euro. Mit einer Promi-Sonderbehandlung der üblichen Art können sie freilich nicht rechnen.
Quelle: Gruner+Jahr, WUNDERWELT WISSEN (ots)