Steuerberater: Bürger werden vom Staat immer stärker kontrolliert
Archivmeldung vom 15.09.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSteuerberater befürchten, dass die neue Steueridentifikationsnummer zu einer verstärkten Überwachung der Bürger und zu einem vermehrten Austausch von Daten zwischen den Behörden führen wird.
"Man muss abwarten, was die Praxis bringt, aber hier ist einiges möglich", sagte Jürgen Pinne, Präsident des Deutschen Steuerberaterverbands, dem Tagesspiegel (Montagausgabe). "Meldungen, die das Bundeszentralamt für Steuern erhält, könnten für die Sozialämter interessant sein, wenn sie prüfen, ob jemand Wohngeld oder Hartz IV bekommen kann", warnte Pinne: "Ich fürchte, der Datenaustausch zwischen den Behörden wird zunehmen."
Derzeit erhält jeder Bürger eine neue Steuernummer, die er sein Leben lang behalten wird. Dadurch können die Finanzämter künftig Bürger aufspüren, die bisher keine Steuererklärung abgegeben haben. Besonders Rentner laufen Gefahr, Steuern nachzahlen zu müssen. Pinne rechnet jedoch nicht damit, dass künftig jeder Rentner überprüft wird. "Dazu sind die Finanzämter personell gar nicht gut genug ausgestattet", glaubt der Steuerberater.
Quelle: Der Tagesspiegel