Bahn registriert deutlich weniger gesprengte Ticketautomaten
Archivmeldung vom 12.11.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Zahl der gesprengten Ticketautomaten der Bahn hat sich im vergangenen Jahr fast halbiert. 93 Fälle wurden nach Informationen der "Welt am Sonntag" registriert. 2016 waren noch 185 Automaten gesprengt worden. Die Täter leiten entweder ein zündfähiges Gasgemisch in die Geräte oder sie verwenden Pyrotechnik, um an Geld zu gelangen. Auch die Zahl der aufgebrochenen und beschädigten Fahrkartenautomaten ging deutlich zurück. Sie sank von 409 im Jahr 2016 auf nun 251 Fälle. Weil es weniger Fälle gibt, fällt der Gesamtschaden geringer aus.
Er sank auf 3,1 Millionen Euro (2016: 6,1 Millionen Euro). Der vollständige Ersatz eines Automaten kostet bis zu 30.000 Euro. Der Sachschaden übersteigt dabei die Beute um ein Vielfaches. Grund für den Rückgang sind stärkere Sicherheitsmaßnahmen der Bahn. Der für die Sicherheit zuständige Sprecher sagte der Sonntagszeitung: "Durch konstruktive Verbesserungen gelingt den Tätern in den meisten Fällen kein Zugriff auf die
Geldkassetten." In nur etwa 15 Prozent der Fälle hätten sie Geldbeträge von einigen Hundert bis 2.000 Euro erbeutet. "Durch häufige Leerungen und zunehmende Kartenzahlung sind die Geldbestände eher gering. Die Mehrheit der Automaten verfügt seit 2015 über Farbpatronen, die die Geldscheine bei Erschütterung mit Tinte einfärben und das Geld so unbrauchbar machen", so der Bahn-Sprecher.
Automaten werden meist dort aufgesprengt oder aufgebrochen, wo keine Videokameras installiert sind. Derzeit gibt es rund 7.000 Videokameras auf 1.000 Bahnhöfen. Nach Angaben der Bundespolizei konnten im vorigen Jahr insgesamt 1.943 Straftaten auf Bahnhöfen (2016: 1.888 Taten) mittels Videoüberwachung aufgeklärt werden. Laut Bahn nahm außerdem die Zahl der Taschen- und Gepäckdiebstähle auf Bahnhöfen und in Zügen um fast 25 Prozent auf 31.000 ab. Im Jahr 2016 wurden noch 41.000 solcher Diebstähle festgestellt. Sprengungen von Fahrkartenautomaten sind sehr gefährlich. So kam in Halle (Saale) im Oktober bei der Explosion eines Gerätes auf einem S-Bahnhof ein 19-Jähriger ums Leben. Im März 2017 wurde ein 31-jähriger Mann in Dortmund getötet. Er war durch die Wucht der Detonation tödlich verletzt worden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur