Im Norden droht neues Verkehrschaos - A7-Brücke bei Heimfeld muss saniert werden
Archivmeldung vom 13.08.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach der Rader Hochbrücke droht den Autofahrern im Norden das nächste Verkehrschaos auf der Autobahn 7. Nach Informationen des NDR Politikmagazins "Panorama 3" (Sendung: Dienstag, 13. August, 21.15 Uhr, NDR Fernsehen) muss auch die Brücke über die B73 bei Heimfeld umfassend saniert werden. Im November 2013 sollen die Reparaturmaßnahmen beginnen. Während dieser Zeit kann die Brücke nur eingeschränkt von Autos befahren werden, für den Schwerlastverkehr über 44 Tonnen wird sie komplett gesperrt. Helma Krstanoski von der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Verkehr bestätigte die Recherchen und sagte "Panorama 3": "Zu bestimmten Tageszeiten werden Staus und Behinderungen nicht auszuschließen sein."
Die Brücke wurde in den 1970er-Jahren gebaut und ist offenbar dem stark gewachsenen Verkehrsaufkommen, insbesondere dem rasant gestiegenen Schwerlastverkehr, nicht mehr gewachsen.
Für den Norden ist es innerhalb kurzer Zeit bereits die zweite größere Brückensanierung auf der A7. Auch die marode Rader Hochbrücke wird derzeit saniert und sorgt für reichlich Staus und Ärger bei den betroffenen Autofahrern. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) räumte gegenüber "Panorama 3" ein, dass der Staat zu lange gezögert habe, sieht die Verantwortung für die maroden Brücken im Norden aber nicht in seinem Ministerium: "Ich bin weit davon entfernt, meinen Amtsvorgängern irgendwelche Schuld in die Schuhe zu schieben." Die politische Vorgabe sei gewesen, das Geld für Sanierungen überwiegend in den neuen Bundesländern einzusetzen.
Peter Ramsauer ist seit vier Jahren im Amt. Nun wolle er den Instandhaltungsrückstand in den alten Bundesländern Stück für Stück abbauen und mehr Geld für die Brückensanierungen zur Verfügung stellen. Dieses Zugeständnis kommt für Spediteur Hans-Peter Carstensen um Jahre zu spät. Sein Unternehmen mit Sitz in Flensburg leidet unter der Sperrung der Rader Hochbrücke für LKW über 7,5 Tonnen: "Wir als mittelständischer Betrieb hier im Norden zahlen pro Monat 120.000 Euro Maut. Da fragt man sich schon, ob das auch wirklich zweckgebunden angelegt wird. Denn jede Brückensperrung, jede Situation, die unsere Wege durch Umwege und Sperrungen verändert, kostet uns bares Geld." Für Christian Hieff vom ADAC Hansa sind die geplanten Investitionen des Verkehrsministers nicht ausreichend: "Ramsauer sagt zwar, dass viel getan werde. Aber es ist immer noch zu wenig. Momentan werden über 800 Millionen Euro bereitgestellt für Tunnel und Brücken. Doch allein für die Brücken wären 1,4 Milliarden Euro jährlich nötig."
Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)