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Bundesamt fürchtet Versorgungsmängel bei längerem Stromausfall

Archivmeldung vom 27.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /OTT

In Deutschland könnte es bei einem längeren und großräumigen Stromausfall zu gravierenden Versorgungsmängeln kommen. Die Auswirkungen wären "katastrophal", heißt es in einem internen Positionspapier des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), über das die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Die Bonner Behörde sieht bei einem Stromausfall ein "erhebliches Verteilungsproblem für wichtige, teils lebenswichtige Güter". So gebe es einen Bedarf an Notfallplänen für die Verteilung von Kraftstoff, Lebensmitteln, Medikamenten insbesondere auf Landes- und kommunaler Ebene. Laut dem BBK-Papier ist Deutschlands Stromversorgung "grundsätzlich sehr sicher" und hat weltweit mit die kürzesten Ausfallzeiten. Das BBK lobt zudem die wachsende IT-Sicherheit und die steigende Zahl an Notstromaggregaten in Deutschland. Auch habe es in den vergangenen Jahren zahlreiche Übungen zu Strom- oder Energieausfällen gegeben. Dennoch könne es auch hier zu langanhaltenden und großräumigen Stromausfällen kommen. Erwähnt werden schwere Naturkatastrophen, aber auch Cyberangriffe und physische Angriffe auf die Stromversorgung.

"Solche Ereignisse können zur Zerstörung von wichtigen Anlagen in der Stromversorgung führen", heißt es. "Würde dies eintreten, müssten wir mit Stromausfällen über Tage, Wochen oder Monate rechnen." Die Behörde listet konkrete Szenarien im Fall eines Blackouts auf: "Aufzüge, Heizungen und Licht würden zu Hause sofort ausfallen. Auch der Kühlschrank in der Wohnung oder die Kühlung in Supermärkten wären sofort betroffen." Weiter heißt es: "Die meisten Tankstellen könnten keinen Treibstoff mehr herausgeben. Innerhalb von Stunden könnten Telefone und Internet nicht mehr genutzt werden. An Bargeld würde man nicht mehr herankommen." Auch die medizinische Versorgung würde demnach nur für kurze Zeit aufrechterhalten werden können.

"Nach 24 Stunden käme es zu weitgehenden Einschränkungen in Krankenhäuse rn und der Wasserversorgung. Arzneimittel und Medizinprodukte könnten nicht mehr oder nicht mehr in ausreichendem Maße nachgeliefert werden. Impfstoffe und Blutprodukte würden verderben." Das Amt ist überzeugt, dass nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche betroffen wären. Bei schwerwiegenden Stromausfällen sei die Kommunikation zwischen Staat und Kritischen Infrastrukturen nicht sichergestellt. Kritische Infrastrukturen sind etwa die Versorgung mit Energie, Ernährung und Wasser sowie die Bereiche Verkehr, Telekommunikation, Finanzwesen und Medien. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht sich gegen einen möglichen Backout durch einen Cyber-Angriff gewappnet. "Die Gefahr möglicher Sicherheitsbedrohungen wird sehr ernst genommen. Daher haben Vorkehrungen für die IT-Sicherheit in der Energiewirtschaft höchste Priorität", sagte BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer den Funke-Zeitungen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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