Rabbinerkolleg zieht gegen Innenministerium vor Verwaltungsgericht
Archivmeldung vom 22.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Abraham Geiger Kolleg geht gegen das Bundesinnenministerium vor dem Berliner Verwaltungsgericht vor, um eine weiterführende Finanzierung zu erkämpfen. Das berichtet der "Spiegel".
Das Abraham Geiger Kolleg ist die einzige Ausbildungsstätte für liberale
Rabbiner in Deutschland und ist an die Universität Potsdam angebunden.
Bislang wurde es größtenteils aus öffentlichen Geldern finanziert. Für
dieses Jahr fordert das Kolleg vom Bundesinnenministerium vormals
eingeplante 388.000 Euro ein.
Hintergrund für den Antrag ist ein
erbitterter Streit über die Zukunft der liberalen Rabbinerausbildung,
nachdem 2022 am Kolleg Vorwürfe wegen Machtmissbrauch und sexualisierter
Belästigung öffentlich geworden waren. Seitdem wird um die
Neuausrichtung der Ausbildungsstätte gerungen. Das Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, die
Kultusministerkonferenz und das Bundesinnenministerium haben seit Anfang
des Jahres keine Zahlungen mehr an das Kolleg getätigt. Künftig soll
eine geplante Stiftungslösung für die Rabbinerausbildung des Zentralrats
der Juden finanziell gefördert werden.
Laut Antrag verletze das
Innenministerium mit der Entscheidung seine Neutralitätspflicht in
religiösen Belangen. Eine über Jahre erteilte Förderung dürfe nicht
einfach eingestellt werden. Das Ministerium sieht das anders, sagte aber
auf Anfrage, man könne sich derzeit wegen des laufenden Verfahrens
nicht näher äußern.
Quelle: dts Nachrichtenagentur