Thüringen: Mitarbeiterinnen heimlich gefilmt - Haftstrafe für Zahnarzt
Archivmeldung vom 27.09.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtEin 52-jähriger Zahnarzt aus der thüringischen Stadt Gera ist zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden, weil er seine Mitarbeiterinnen über Jahre hinweg heimlich in der Umkleide gefilmt hatte. Der Richter am Amtsgericht in Gera sprach den Zahnarzt in 211 Fällen schuldig.
Mit dem Strafmaß blieb das Amtsgericht unter der Forderung der Anklage, die drei Jahre Haft gefordert und elf weitere Fälle aufgezählt hatte. Die Verteidigung des Zahnarztes hatte hingegen auf Freispruch plädiert. Die heimlichen Videoaufnahmen, die die Frauen in Unterwäsche oder nackt zeigen, waren von den Mitarbeiterinnen selbst durch Zufall entdeckt worden: Beim Saubermachen hatten sie einen Schlüssel gefunden, der zu einem Zimmer passte, zu dem der Zutritt nicht gestattet war. In Abwesenheit ihres 52-jährigen Chefs öffneten sie die Tür und fanden eine Überwachungsanlage vor.
Die Verteidigung des Zahnarztes hatte den Frauen Hausfriedensbruch vorgeworfen und zu Beginn der Verhandlung beantragt, dass die Videoaufnahmen nicht vor Gericht verwertet werden. Diesen Antrag hatte das Amtsgericht allerdings abgelehnt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur