Tag des weißen Stocks: 90 Prozent der blinden Kinder können nicht zur Schule gehen
Archivmeldung vom 13.10.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlRund fünf Millionen Kinder unter 15 Jahren sind in Ländern der Dritten Welt blind oder stark sehbehindert - und haben in der Regel keine Chance, eine Schule zu besuchen: "Etwa 90 Prozent dieser blinden Kinder können nie zur Schule gehen", erklärte Martin Georgi, Direktor der Christoffel-Blinden- mission (CBM).
Anlass ist der Tag des weißen Stocks, der seit 1964 weltweit am 15. Oktober auf die Probleme blinder Menschen hinweist. Auch in diesem Jahr ist dieser Aktionstag offizieller Abschluss der bundesweiten Woche des Sehens.
Insgesamt gibt es - so die CBM - rund 37 Millionen blinde Menschen. Die Christoffel- Blindenmission geht weiter davon aus, dass in Entwicklungsländern etwa 80 Prozent aller blinden Erwachsenen aufgrund fehlender Schul- und Ausbildungsmöglichkeiten ohne Arbeit und daher nur schwer in der Lage sind, ein selbstständiges Leben zu führen."
In immer mehr Ländern der "Dritten Welt" fördert die Christoffel-Blindenmission die integrative Schulerziehung blinder Kinder. Die noch vor Jahren typische Blindenheimschule barg die Gefahr, dass die Schüler isoliert wurden, nur wenig Kontakt über die Schule hinaus fanden und zudem in der Regel von ihren Familien lange getrennt waren. Bei der integrativen Erziehung gehen Sehende und Nichtsehende gemeinsam in eine Klasse und machen gemeinsam ihre Hausaufgaben.
Der Tag des weißen Stocks ist Abschluß der Woche des Sehens. Vom 10. bis 15. Oktober wird mit einer Vielzahl an bundesweit stattfindenden Aktionen auf die Bedeutung von gutem Sehvermögen, die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie auf die Situation blinder
Menschen in Deutschland und in den Entwicklungsländern aufmerksam gemacht. Trägerorganisationen sind die Christoffel-Blindenmission, der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband, der Zentralverband der Augenoptiker, der Berufsverband der Augenärzte, das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit, die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in
Studium und Beruf, das Hilfswerk der Lions sowie Pro Retina Deutschland e.V.. Unterstützt wird die Woche des Sehens von Aktion Mensch, den Hauptsponsoren Novartis und Pfizer sowie von Carl Zeiss Meditec und dem HUG-Verlag. Weitere Infos: www.woche-des-sehens.de, www.cbm.de
Quelle: Pressemitteilung Christoffel-Blindenmission