Hochwasser: "Nicht übereilt den Keller auspumpen"
Archivmeldung vom 07.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Die ersten verschwundenen Straßenschilder lugen wieder heraus; peu à peu geht das Wasser zurück", berichtet Siegfried Bossack, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen sowie Kreisbrandmeister und Leiter der Technischen Einsatzleitung in Riesa-Großenhain. Die Hochwasserlage in Sachsen entspanne sich zusehends, auch wenn die teils arg beanspruchten Deiche noch aufmerksam beobachtet und wenn nötig verstärkt werden.
Nun gibt es in den betroffenen Gebieten allerdings eine weitere
Problematik. "Die Bewohner wollen schnellstmöglich den
,Normalzustand' wiederherstellen und schreiten teils übereilt zur
Aktion", erklärt Bossack und warnt zugleich: "Beim derzeitigen hohen
Grundwasserpegel sollte man Keller nur nach Rücksprache mit
Fachleuten auspumpen. Es besteht die Gefahr, dass das Grundwasser
sonst das Gebäude nach oben drückt und die Schäden vergrößert." Diese
Probleme hatte es auch beim großen Hochwasser im Jahr 2002 gegeben.
Aus der letzten Katastrophe haben viele Anwohner aber auch
gelernt: "Viele Öltanks, deren Inhalt damals fatale Folgen für die
Umwelt hatte, sind mittlerweile abgebaut worden", berichtet Siegfried
Bossack aus seinem Landkreis. Allerdings gebe es auch diesmal wieder
viel angeschwemmtes Treibgut; sobald die Bürger ihre Keller
reinigten, trüge dies noch zur Müllmenge bei. "Achten Sie bitte beim
Aufräumen nicht nur auf die Hygiene, sondern denken Sie auch daran,
Wege für die Helfer freizulassen", appelliert Bossack.
Zusammenarbeit der Kräfte in Sachsen-Anhalt funktioniert tadellos
Während Sachsen sich teilweise schon auf die Aufräumungsarbeiten
vorberei¬tet, steht in Sachsen-Anhalt noch die Sicherung vor dem
Hochwasser im Mittelpunkt der Maßnahmen. "Gefährdete Deiche werden
mit zahllosen Sandsäcken verstärkt, wir sind gut vorbereitet",
erklärt Ingolf Hirsch, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes
Sachsen-Anhalt. "Die Feuerwehr stellt den Großteil der eingesetzten
Kräfte; die Zusammenarbeit mit allen anderen Organisationen
funktioniert reibungslos", stellt Hirsch erfreut fest. Er dankt vor
allem den ehrenamtlichen Helfern und deren Arbeitgebern: "Nur
dadurch, dass zahllose Männer und Frauen für diesen Großeinsatz
freigestellt werden, können wir die Lage ohne Überlastung für die
einzelnen Kräfte bewältigen."
Quelle: Pressemitteilung Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)