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Helmut Schmidt: "Jemand, der nicht liest, bleibt dumm"

Archivmeldung vom 25.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der ehemalige Kanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt hat einen energischen Appell zum Lesen an die Bürger gerichtet: "Jemand, der nicht liest, bleibt dumm", sagt er dem ZEITmagazin LEBEN. Er selbst habe auch als Minister und Kanzler viel gelesen. Die Lektüre des ganzen Korans, die er sich vorgenommen hatte, habe er allerdings nicht geschafft.

Seine Leidenschaft sei, "sich weiterhin, auch als alter Mann, an der Diskussion über das öffentliche Wohl zu beteiligen. Das erfordert Sachliteratur. Insofern ist es eine Pflicht. Aber die eigentliche Pflicht ist die Beteiligung an der Diskussion über das öffentliche Wohl. Weil die Zeit und die Arbeitskraft begrenzt sind, verdrängt die Sachliteratur leider die sogenannte schöne Literatur in den Brahmsee-Urlaub. Das ist übrigens ein komisches Wort, denn sie ist nicht immer schön."

Schmidt: "In den letzten Jahren hatte ich die Vorstellung, eigentlich musst du mal den Koran durchlesen. Das habe ich nicht geschafft ... Von der Bibel habe ich eine ganz gute Vorstellung. Altes Testament sowohl als auch Neues Testament. Vom Koran habe ich eine unzureichende Vorstellung. Deswegen dachte ich, ich müsste mich mit dem Koran beschäftigen. Aber eine ernsthafte Beschäftigung hätte sehr viel Zeit beansprucht."

Ein Buch, und zwar Max Webers Buch Politik als Beruf, habe er immer wieder in die Hand genommen. "Eigentlich nur ein Vortrag, den er später schriftlich ausgearbeitet hat, aus dem Jahre 1919. Max Weber war einer der herausragenden Soziologen. Kein ausgeprägter Demokrat, aber ein glänzender Analytiker."

Quelle: DIE ZEIT

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