Aki Kaurismäki glaubt an die Rettung der Welt - ohne Menschen
Archivmeldung vom 22.09.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer finnische Regisseur Aki Kaurismäki sieht schwarz für eine von Menschen bewohnte Welt: "Ich bin Pessimist. Ich befürchte, die Menschheit wird ohne eine gewaltige Katastrophe nichts lernen", sagte Kaurismäki dem ZEITmagazin. "Manchmal denke ich, das Einzige, was den Planeten retten könnte, wäre, wenn die Menschheit verschwindet." Dies sei jedoch "ein Gedanke, der den Menschen natürlich nicht gefällt. Mir eigentlich auch nicht. Wem könnte ich dann meine Geschichten erzählen? Die Wale interessieren sich nicht dafür. Ich mag die Menschen, aus verschiedenen Gründen. Aber ich mag nicht, wie wir handeln, ohne Vernunft."
Er verstehe sich "als eine Art Sozialist, in der ursprünglichen Bedeutung des Wortes. Also bin ich wohl ein Träumer: In meiner idealen Welt gäbe es die Freiheit der Rede, und niemand wäre scheißreich, während andere verhungern. Es wäre eine Welt, in der menschenfeindliche und gesichtslose Konzerne keine Macht mehr haben. Europa wäre ein enger Verbund unabhängiger Staaten mit eigener, unabhängiger Kultur unter wahrhaft demokratischer Kontrolle. Die Demokratie würde nicht nur den Reichen und Großkonzernen dienen, die Politik wäre nicht mehr bestimmt durch Korruption, Dummheit und Gier."
Die Welt würde schon dann zu einem besseren Ort, "wenn uns unsere Gier nicht ständig in die Quere käme. Aber das ist nur ein schöner und leider unrealistischer Traum."
Quelle: DIE ZEIT (ots)