"Spiegel": BND führte bei Fahndung nach RAF-Terroristen BKA-Ermittler in die Irre
Archivmeldung vom 23.04.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Bundesnachrichtendienst (BND) soll bei der Fahndung nach Terroristen der Roten Armee Fraktion (RAF) mehrmals falsche Auskünfte gegeben haben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" unter Berufung auf freigegebene Akten der Bundesregierung.
Es gehe dabei um die zehn RAF-Aussteiger, die ab 1980 mit Hilfe der Stasi in der DDR untergetaucht waren. Obwohl dem BND bereits Ende 1980 der Hinweis eines palästinensischen Top-Informanten auf die DDR vorgelegen habe, habe der Dienst das ermittelnde Bundeskriminalamt (BKA) jahrelang in die Irre geführt.
Auf Anfragen des BKA, ob sich die Gesuchten in der DDR aufhielten, habe der BND geantwortet, er habe "keine Erkenntnisse" oder nannte falsche Aufenthaltsorte. In einem Fall habe der BND sechsmal unter Berufung auf Informanten oder einen ausländischen Partnerdienst gemeldet, die Gesuchte weile in Syrien, im Libanon oder Jemen. Unklar sei, ob der BND das BKA belog oder ob es sich um eine interne Panne handelte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur