Zahl rechtsextremer Straftaten steigt auf Rekordhoch
![Der Begriff "Rechtsextremist" wird zwischenzeitlich ziemlich extrem eingesetzt (Symbolbild)](https://www.extremnews.com/images/article_landscape-346392dcbd8a47828bd7bd037617723d.jpeg)
Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Die Zahl der in Deutschland registrierten rechtsextremen Straftaten ist im Jahr 2024 nach vorläufiger Zählung auf ein Rekordhoch gestiegen. Die Gesamtzahl lag bei mindestens 41.406 Delikten, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) hervorgeht, über die die "taz" berichtet.
Unter den Delikten waren auch 1.443 Gewalttaten - auch das ist eine Rekordzahl. Die
Zahlen können sich durch Nachmeldungen noch erhöhen. Die finale
Jahresstatistik will das Bundeskriminalamt im Frühjahr präsentieren.
Schon die jetzigen Zahlen aber markieren einen Höchststand seit
Einführung der Statistik beim Bundeskriminalamt (BKA) im Jahr 2001.
Schon zu Jahresbeginn waren die Zahlen bis Ende November 2024 bekannt
geworden, in denen mit knapp 34.000 Delikten bereits ein Negativrekord
erreicht war.
Erst im Jahr 2023 hatte das Bundeskriminalamt (BKA)
einen Höchststand rechtsextremer Straftaten notiert: Damals waren es
28.945 Delikte - ein Anstieg um 23 Prozent zum Vorjahr. Die rechten
Gewalttaten wuchsen um 8,5 Prozent auf 1.270 Delikte an. Damals warnte
BKA-Präsident Holger Münch vor einer Radikalisierung in Teilen der
Gesellschaft.
Pau spricht von einem "erschreckenden
Aufwärtstrend" und einer wachsenden Gefahr des Rechtsextremismus. In den
vergangenen fünf Jahren habe man nahezu eine Verdopplung der
registrierten Straftaten erlebt. Dagegen sei "viel zu wenig passiert",
sagte Pau der "taz". Der Aktionsplan gegen Rechtsextremismus von
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sei ein "zahnloser Tiger
geblieben". Dazu komme "Stimmungsmache", auch der Regierung, gegen
Geflüchtete und und Migranten. "So fühlen sich rechte Gewalttäter
zunehmend in ihrem Handeln legitimiert", so Pau. Die Entwicklung sei
"eine Warnung und ein eindeutiger Arbeitsauftrag an den 21. Bundestag".
Faeser
hatte im Januar, als sich der Anstieg der Zahlen abzeichnete, gesagt,
man setze "alle Instrumente unseres Rechtsstaats ein, um Menschen in
unserem Land vor rechtsextremistischen, rassistischen und
antisemitischen Taten zu schützen". Der Anstieg liege auch daran, dass
mehr ermittelt werde. Entscheidend sei, Straftäter schnell vor Gericht
zu bringen und der rechtsextremen Szene, Waffen und Gelder zu entziehen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur