Bericht: Fragebogen für Ausländer ignoriert Asyl als Einreisegrund
Archivmeldung vom 04.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundespolizei hat offenbar einen Fragebogen für Ausländer genutzt, der die Möglichkeit eines Asylgesuchs unberücksichtigt lässt. Das Papier werde Ausländern bei der Einreise vorgelegt, wenn deren Identität nicht geklärt ist, berichtet der "Spiegel".
Vier Antworten sind möglich: ein Besuch bei Bekannten oder Verwandten,
eine Urlaubsreise, eine Geschäftsreise oder eine Arbeitsaufnahme. Was
nicht angekreuzt werden kann, ist ein Asylgesuch. Kritiker fürchten,
dass Zurückweisungen an den Grenzen durch den Fragebogen einfacher
werden könnten - auch dann, wenn ein Asylanspruch bestünde.
Das
Bundesinnenministerium erklärt nun auf eine Anfrage der
Bundestagsabgeordneten Carla Bünger (Linke), dass die Verwendung des
Vordrucks "nicht vorgeschrieben" sei. Er diene als "Arbeitshilfe und
damit der Verfahrensökonomie". Ein Asylgesuch könne bei späteren
Befragungen vorgebracht werden.
Bünger hält das für eine
Schutzbehauptung. Entweder wisse Bundesinnenministerin Nancy Faeser
(SPD), dass die Bundespolizei Schutzsuchende zurückweise und nehme diese
Rechtsbrüche hin. "Oder es ist ihr egal und sie ignoriert alle klaren
Hinweise auf eine rechtswidrige Praxis, was ebenso unverantwortlich
wäre", sagte Bünger.
Quelle: dts Nachrichtenagentur